UNIklinikum-Augsburg kommt vorerst nicht

15 März 2010

UNIklinikum-Augsburg kommt vorerst nicht

Mit Erleichterung nahm FW-Abgeordneter Günther Felbinger die Nachricht um die weiteren Geschehnisse um das von Ministerpräsident Horst Seehofer voreilig ausgerufene Uniklinikum Augsburg zur Kenntnis.




Es werden dorhint zwar vier Lehrstühle für Umweltmedizin, Epidemiologie, Allgemeinmedizin und Gesundheitsökonomie am Klinikum eingerichtet, jedoch im weiteren sehen die Gutachter erst einmal kein Handlungsbedarf. Denn zunächst gelte es, so Felbinger, das Klinikum schuldenfrei zu machen, was angesichts der desolaten Haushaltslage ein sehr schwieriges Unterfangen erscheint.

„Damit können alle übrigen Universitäts-Standorte erst einmal Aufatmen“, so Felbinger, der vor allem mit Einschränkungen für den Universitäts-Standort Würzburg fürchtete. „Schließlich ist der zu vergebende finanzielle Kuchen nicht unendlich vergrößerbar!“ so Felbinger weiter.

Die Expertenkommission schätzt den laufenden Finanzbedarf für die Einrichtung der Lehrstühle auf rund drei Millionen Euro. Nochmals die gleiche Summe müsste für die Erstausstattung aufgebracht werden. Diese Beträge nannte Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) im Landtagsausschuss für Hochschule, Forschung und Kultur.

Der Minister machte aber auch deutlich, dass mit den vier Lehrstühlen der Status eines Universitätsklinikums nicht verbunden sei. Eine neue Uniklinik, so Heubisch, müsste das gesamte Spektrum eines Medizinstudiums mit 34 Fächern anbieten – und zwar in klinischer und vorklinischer Ausbildung.

Doch selbst bei den jetzt geplanten vier Lehrstühlen ist lediglich in der Gesundheitsökonomie eine Anbindung an die wissenschaftliche Fakultät der Universität Augsburg vorgesehen. Die drei anderen Bereiche sind organisatorisch an die beiden Münchner Universitäten LMU und TU angedockt.

Mit seinem Satz, geschrieben ins Goldene Buch der Stadt Augsburg, „Die Uni-Klinik kommt!!!“, habe Ministerpräsident Horst Seehofer etwas versprochen, „was er nicht versprechen darf“, sagte der ehemalige bayerische Wissenschaftsminister Thomas Goppel.  Die Gemengenlage spreche heute klar gegen eine weitere Uniklinik im Freistaat. Die „mutige Entscheidung“ Seehofers biete dennoch eine Chance. Es liege nun an Augsburg, betonte Goppel, „etwas daraus zu machen“.


 

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