(Schein)heiliger zu Guttenberg
(Schein)heiliger zu Guttenberg
Manchmal kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Nun will Verteidigungsminister zu Guttenberg nach den Vorfällen auf der Gorch Fock alle Teilstreitkräfte auf Regelverstöße hin untersuchen lassen, auf irgendwelche Rituale. Mir kommt das bald vor wie wenn jetzt ein Moralapostel die Welt verbessern will. Dabei war zu Guttenberg doch selbst bei den Gebirgsjägern und kennt die Gepflogenheit bei der Bundeswehr. Da wundert es mich schon, dass er jetzt auf einmal alle drei Teilstreitkräfte auf Verfehlungen hin untersuchen lassen möchte. Es scheint so, als ob es vor zu Guttenberg keinen Wehrbeauftragten der Bundeswehr und auch keinen Verteidigungsminister gegeben hätte.
Zu Guttenberg scheint es für notwendig zu erachten, ein halbes Jahrhundert Bundeswehr aufzurollen. Plötzlich soll es hie und da Verfehlungen und Verwerfungen gegeben haben, die scheinbar über Jahrzehnte Niemanden ernsthaft interessierten und als normal gegeben toleriert worden sind. Und schnell ist „Gutti“ dabei einen Schuldigen gefunden zu haben, ob Schneiderhan oder nun den Gorch Fock-Kapitän. Und das alles ohne dass überhaupt die Vorfälle untersucht worden sind, Schneiderhan lässt grüßen!
Wenn die Bundespolitiker nur bei ihren „Verfehlungen“ als Aufsichts- und Verwaltungsräte oder als Lobbyisten für Wirtschafts- oder Atominteressen auch so konsequent wären. Dann wären …, na ja, einige schon längstens abgesetzt!
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