Die Zukunft der Vereine in Bayern – Eine Lösung in Sicht?

17 September 2012

Die Zukunft der Vereine in Bayern – Eine Lösung in Sicht?

Wenn sich der örtliche Sportverein zur Neuwahl seiner Vorstandsmitglieder trifft, kann man fast überall einen Trend erkennen. Die Vorstandsmitglieder sind überaltert, oft selbst keine aktiven Sportler mehr. Das Gleiche sieht man allerdings bei fast allen Vereinen hier in Bayern.


Fakt ist: Unsere Vereine haben ein großes Nachwuchsproblem.  Knapp die Hälfte aller Bürgerinnen und Bürger in Bayern engagieren sich im ländlichen Raum in Vereinen, allerdings überaltern die Vereine zunehmend. So gibt es in jedem zweiten Verein  kein Vorstandsmitglied unter 30 Jahren. Zusätzlich steigt die Verweildauer im Amt, da sich meist kein Nachfolger finden lässt. Einer der Gründe hierfür ist, dass sich die jungen Leute nicht mehr lebenslang an ein Amt binden wollen, sondern sich lieber projektbezogen in einen Verein einbringen wollen. Auch schreckt viele die Angst ab, Verantwortung zu übernehmen und im schlimmsten Fall persönlich zu haften. Dass den Schülern im G8 oder Studenten in einem Bachelor-Studiengang wenig Zeit für Vereinsarbeit bleibt, ist nur eine logische Konsequenz.




Foto: Adel / Pixelio.de






Modernisierung der Vereinsstrukturen



Eines ist klar, die veralteten Strukturen der Vereine brauchen dringend eine Reform. Beispielsweise sollte die Vereinsjugend auch bei wichtigen Entscheidungen einbezogen oder an Projekten beteiligt werden um sie langfristig dem Verein zu erhalten. Deshalb ist es auch sehr wichtig für die Vereine, vermehrt mit den Schulen zu kooperieren. Dies geschieht zum Teil schon im Zuge des Programms „Sport nach eins“, ist aber noch deutlich ausbaufähig. Denkbar wäre auch eine Altersquote für die Vereinsvorstände einzuführen, sodass zum  Beispiel mindestens ein Vorstandsmitglied unter 30 Jahre alt sein muss. Außerdem bestätigen viele Vereine, dass eine intensive Mitgliederpflege sehr wichtig ist. Es sollte diskutiert werden, ob man nicht einen Beisitzer ausschließlich für Mitgliederpflege einsetzt. Generell ist es überfällig, die Aufgaben und Tätigkeiten eines Vorstands in der Vereinssatzung  festzuschreiben, damit ein angehendes Vorstandsmitglied schon im Vorfeld weiß was auf sie/ihn zukommt. Ich finde es auch wichtig, dass der Staat gerade in Zeiten des demografischen Wandels, in der sich immer weniger Menschen ehrenamtlich engagieren können die Freiwilligenagenturen als wichtige Anlaufstelle für ehrenamtlich Aktive stärkt. Ein Vorzeigebeispiel für letztgenannte ist die Freiwilligenagentur „GemeinSinn“ des BRK Kreisverband Schweinfurt. Diese bietet in Kooperation mit der Volkshochschule und durch finanzielle Unterstützung der Sparkassenstiftung Schweinfurt verschiedene Fortbildungskurse für Vereinsmitglieder an. Diese werden in Themen  von „Versicherungsschutz“ bis hin zu „Facebook – Freund oder Feind?“ geschult. Bedarf gibt es in der Region genug, vor allem, da in Schweinfurt in kleinen Gruppen gearbeitet wird und die Kurse mit möglichst geringem Zeitaufwand und wohnortnah stattfinden.



 

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