Die Bahn und der Schnee!

2 Dezember 2010

Die Bahn und der Schnee!

München ertrinkt im Schnee. Nein, Bayern! Während wir uns heute im Bayerischen Landtag bis in den späten Abend die Köpfe heiß geredet haben, schneite es draußen bestimmt 20 Zentimeter Neuschnee. Der Verkehr kam nicht nur in München zum erliegen, sondern auch auf den Autobahnen. Ich wundere, wie so ein bisschen Schnee plötzlich das Leben lahm legt. Es hat doch früher auch geschneit und die Winter waren noch viel kälter und das Leben ging dennoch weiter.

Wenn ich mir nur die Deutsche Bahn anschaue, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Montagnacht bei meiner Rückfahrt nach München erwischte es mich sprichwörtlich eiskalt. Der Anschlusszug in Nürnberg aus Berlin kommend hatte vier (!) Stunden Verspätung. Da stieg mein Puls schon in die Höhe als der liebe Zugbegleiter durch den Lautsprecher verkündete, dass der nächste Anschlusszug nach München um 1.39 Uhr fahren würde. Unglaublich, was sich die Bahn rausnimmt! Im Sommer ist es zu heiß, da fallen die Klimaanlagen aus und im Winter beim kleinsten Schneefall kommen die Weichen zum Erliegen. Was hat man nur früher gemacht, dass die Weichen trotz größter Minustemperaturen funktionierten. Gab es da nicht mal den Werbeslogan der Bahn „Das Wetter ist uns egal, wir fahren immer!“?

Im Sommer zu heiß, da fallen die Klimaanlagen aus, im Winter wieder zu viel Schnee. Welches Wetter ist eigentlich Bahnoptimal? Foto: Erika Hartmann

Im Sommer zu heiß, da fallen die Klimaanlagen aus, im Winter wieder zu viel Schnee. Welches Wetter ist eigentlich Bahnoptimal? Foto: Erika Hartmann/ PIXELIO



Aber selbst wenn das Wetter einigermaßen normal ist, die Bahn ist immer für eine Überraschung gut. Ich kann guten Gewissens behaupten, dass ich die pünktlichen Züge in diesem Jahr an einer Hand abzählen kann. Mal klemmen die Weichen, mal ist es ein vorausfahrender Zug, der im Weg steht, ein anderes Mal sollen wir Verständnis für einen Güterzug haben. Schlägt es da nicht bald 13? Werden denn die Güter schon höher angesiedelt als die Menschen?

Verstehen kann das kein Mensch mehr! Aber auch in den Regionalzügen ist man mittlerweile auf jede Überraschung gefasst. Die neuen Zugpaarungen der Mainfrankenbahn haben nicht einmal ordentliche Gepäckablageplätze. Ein Schuhkarton kriegt man da vielleicht gerade noch unter, aber ein noch so kleiner Koffer (und ich habe so einen kleinen Minikoffer), weit gefehlt. Den lässt man am besten in den engen Gängen stehen, damit der nächste drüber stürzt.

Und auf die Toilette …, na ja, da dürfen sie schon, aber Vorsicht! Die funktionieren mit einem Behältersystem und wenn der Zug ein paar Mal zwischen Nürnberg und Frankfurt hin und her gefahren ist, dann kann es schon mal sein, dass diese Behälter voll sind. Ist das besagte Klo dann voll und zu, darf man nur nicht müssen, denn sonst wird’s brenzlig, denn es gibt pro Zugpaarung ganze zwei (!) Toilettenanlagen. Da kann man nur hoffen, dass nicht zu viele müssen müssen.

Mal gespannt, wie es morgen bei der Heimfahrt in mein geliebtes Unterfranken ist? Wie viel Verspätung wir dann haben werden, welche Weichen wieder nicht funktionieren und welche Güterzüge wieder vor uns herum fahren? Manchmal habe ich mir schon gewünscht, dass die Bahn ihren Kunden außer „Entschuldigung für die Verspätung“ mal was Neues, was Innovatives bietet. Zum Beispiel könnte man einen Wagen zum Fitness-Center umbauen, da könnten dann die aggressiven und von den vielen Pannen genervten Zugreisenden ihre Energie andersweitig als am Zugpersonal auslassen.

Bestimmt haben auch Sie tolle Bahnerlebnisse in der Vergangenheit erlebt. Schreiben sie mir das ruhig. Ich bin schon Stammkunde bei „DB im Dialog“ bei uns im Bayerischen Landtag.


 

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