Auf die Bahn ist Verlass

22 Dezember 2010

Auf die Bahn ist Verlass

Auf die Deutsche Bahn ist einfach Verlass! Das meine ich durchaus ernst, auch wenn ich da in diesen Tagen und Wochen, wo Jeder über das frühere Staatsunternehmen schimpft, ziemlich alleine stehe. Denn festzustellen ist doch, sie fährt! Da ist nur die Frage des ‚Wann‘? Bei solchen Witterungsbedingungen stellt man sich als Bahnnutzer ja schon beim Aufstehen die Frage, wann man heute wohl ankommt? Ich hoffe zumindest ich komme irgendwann in München an.

Ich habe mich schon gewundert als ich heute früh um 6.30 Uhr durch 15 Zentimeter Neuschnee watend den Weg zum Bahnhof hinunter stapfte und am Bahnhof eine Menschentraube stehen sah. Dabei war ich doch meines Erachtens zeitig dran. Und der Blick auf die Bahnhofsuhr bestätigte das, noch sechs Minuten Zeit und das Signal noch auf Rot, da war noch kein Zug nah. Als ich dann am Bahnsteig ankam, wusste ich sogleich, warum es eine Menschentraube war, die hier seit 6.11 Uhr vergeblich auf den Regionalzug wartete, denn er war ausgefallen. Und unser Zug war nur mit sieben Minuten Verspätung gemeldet, das ließ ja hoffen!

Meine Hoffnung wurde nicht enttäuscht, der Zug kam pünktlich mit Verspätung! Wenn das nicht Verlässlichkeit ist? Lustig fand ich beim Umsteigen in Würzburg die Durchsage des Zugschaffners: „DB-Regio bittet Sie einen schönen Tag zu haben!“ Das war wieder eine dieser bescheuerten Ansagen auf die man sich bei der Bahn in letzter Zeit immer mehr verlassen kann. Kaum in Würzburg ausgestiegen, da konnte man sich darauf verlassen, kam die tolle Botschaft, dass der Zug, der eigentlich schon um 7.05 Uhr fahren sollte mit 30minütiger Verspätung dann um 7.35 Uhr fährt. Na wenigstens etwas, dachte ich mir, da komme ich ja richtig pünktlich nach München, denn mein ursprünglicher Zug, der um die gleiche Zeit fahren sollte, war schon mit 20 Minuten Verspätung gemeldet.

Aber auf die Bahn ist wirklich Verlass! Denn bei der Warterei auf den 30minütig verspäteten Zug traf dies wieder einmal den Nagel auf den Kopf. Denn während es längst 7.35 Uhr war, gab es mal wieder keine neue Hiobs-Botschaft, sondern einfach nur Warten war angesagt. Während die Schriftzüge auf dem Anzeigentableau munter durchliefen, Schweigen aus dem Lautsprecher, darauf ist auch immer mehr Verlass in diesen Tagen. Schließlich dann die frohe Botschaft, dass der verspätete Zug heute auf einem anderen Gleis abfährt, ehe wenige Minuten später auch noch der Hinweis kam, dass der Zug weitere Verspätung hat.

Aber auf die Bahn ist ja Verlass, denn mit rund 45 Minuten Verspätung kam dann der ICE in den Bahnhof Würzburg herein geschlichen. Eine „Weichenstörung“ kurz vor Würzburg, so der liebevolle Ansager im Zug, war der Auslöser. Ich bin nur mal gespannt, wann ich heute in München ankomme? Und vor allem, wie ich dann wann wieder heim komme? Aber auf eines ist gewiss Verlass, durch die vielen Verspätungen fährt irgendwann bestimmt ein Zug gen Heimat.

Im Sommer zu heiß, da fallen die Klimaanlagen aus, im Winter wieder zu viel Schnee. Welches Wetter ist eigentlich Bahnoptimal? Foto: Erika Hartmann

Im Sommer zu heiß, da fallen die Klimaanlagen aus, im Winter wieder zu viel Schnee. Welches Wetter ist eigentlich Bahnoptimal? Foto: Erika Hartmann/ PIXELIO



 

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