Aktion Rollentausch im Wohnheim Gemünden

1 Juli 2010

Aktion Rollentausch im Wohnheim Gemünden

Die Gelegenheit soziale Arbeit, Pflege und Betreuung in der Praxis kennen zu lernen nutzte ich im Rahmen der Aktion "Rollentausch", bei der ich mich im Wohnheim Gartenstraße der Lebenshilfe Main – Spessart e.V. in Gemünden einmal in die Rolle eines Pflegers und Betreuers begab.

Alle zwei Jahre wird die Aktion Rollentausch von der Landesarbeitsgemeinschaft der freien  Wohlfahrtspflege bayernweit durchgeführt und Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung eingeladen, in einer sozialen Einrichtung mitzuarbeiten.

Im Wohnheim Gartenstraße leben 27 Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung im Alter von 28 bis 71 Jahren in drei Wohngruppen.

Sie werden tagsüber in der benachbarten Werkstätte für behinderte Menschen (WfbM) beschäftigt; mittlerweile leben in der Einrichtung aber schon sieben Bewohner und Bewoh-nerinnen, die aus alters - oder gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten gehen und in der integrierten Seniorentagesstätte betreut, gepflegt und versorgt werden. Bewusst hatte sich Felbinger für diese Einrichtung entschieden, da er einmal die Arbeit mit Senioren erleben wollte.

Für einige Stunden tauchte ich in den Arbeitsalltag des Betreuungspersonals der Lebenshilfe ein: gemeinsam den Tisch decken, Geschirr wegräumen, die Spülmaschine einräumen, beim Duschen und Baden helfen und das Abendessen vorbereiten standen in dieser Zeit für ihn auf der Tagesordnung.

Dazwischen beantwortete ich immer wieder gern die zahlreichen Fragen der Bewohner, die sich freuten, einen so "prominenten Gast" begrüßen zu dürfen.  Besonderen Anteil nahm ich an drei Bewohnern, die wie ich selbst aus Langenprozelten kommen und deren Entwicklung und Werdegangmir deshalb bekannt ist. Es macht umso mehr Mut, wenn man diese Bewohner seit Kindesbeinen kennt und nunmehr mit erlebt wie sie hier bestens aufgehoben sind und ihr Leben meistern.

Zusammen mit den Bewohnern beim Kaffeetrinken

Zusammen mit den Bewohnern beim Kaffeetrinken



Im Gespräch mit Wilhelm Singer, dem Bereichsleiter Wohnen, informierte ich mich außerdem über die vorhandenen Wohnmöglichkeiten bei der Lebenshilfe Main – Spessart und erfuhr, dass diese im Landkreis drei weitere Wohnheime betreibt: In Gemünden  - Grautal (10 Plätze), in Lohr – Steinbach (19 Plätze) und in Marktheidenfeld (16 Plätze). Im weiteren Gespräch erkundigte ich mich über den Stand der derzeitigen Diskussion um die Eingliederungshilfe und die mit dem Bezirk zu verhandelnden Pflegekosten. Hier muss man klar feststellen, dass es keine Verschlechterung für die Behinderten geben darf. Man kann die Unterbringung von Behinderten Senioren nicht mit den übrigen Senioren vergleichen.

Ich habe großen Respekt vor der Arbeit des Personals, das sich hier in einer außerordentlichen Weise mit den Bewohnern identifiziert und für diese einsetzt! Für mich ist die Aktion Rollentausch eine fantastische Möglichkeit einen kurzen Einblick in andere Berufsfelder zu erhalten und dadurch den wert dieser Berufe noch besser einschätzen und würdigen zu können.


 

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