Ich bin jetzt schon eine ganze Weile Abgeordneter und kann auf viele interessante und prägende Gespräche mit Menschen aus der ganzen Welt zurückblicken. Das Sprichwort „Man wächst mit seinen Aufgaben“ beschreibt meine Zeit als Landtagsabgeordneter sehr gut.
Erst vor kurzem habe ich mich gemeinsam mit meiner Frau an meinen Dienstbeginn erinnert. Ich war erst wenige Monate Abgeordneter und war zu einem Empfang der evangelischen Kirche eingeladen. Ein solcher Empfang ist natürlich auch heute noch ein Highlight, doch was eine derartige Veranstaltung mit sich bringt, war mir damals so konkret nicht bewusst. Vor Ort nahmen meine Frau und ich an unserem Tisch Platz und ich ließ meinen Blick über die Namensschilder neben uns schweifen. Als mir auffiel, dass neben mir ein leibhaftiger Fürst Platz nehmen wird, begannen zwischen meiner Frau und mir hektische Minuten der Betriebsamkeit. Wir überlegten fieberhaft, wie man einen Fürsten denn überhaupt anspricht. Kein schönes Gefühl, so ungewiss da zu stehen – das kann ich Ihnen versichern.
Sie haben sich schon immer einmal gefragt, warum ich mich so vehement für den Breitbandausbau im ländlichen Raum einsetze? Mal schnell die Anrede eines Fürsten googeln war vor ein paar Jahren noch nicht so einfach wie jetzt – und auch heute hapert es an vielen Orten noch an einer funktionierenden Internetanbindung.
Dass vor allem förmliche Anreden von Dekanen, Fürsten oder Abgeordneten viele Menschen verunsichern zeigt die Tatsache, dass das Bundesministerium des Innern nun einen „Anrede- und Anschriftenkatalog“ herausgegeben hat. Auf 169 Seiten können Sie sich nun darüber informieren, wie Sie auf jeden Fall auf der sicheren Seite sind – denn manchmal ist guter Rat teuer.
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