150 Millionen Euro für Ausbildungszentrum Infanterie Hammelburg nötig

9 Juni 2016

150 Millionen Euro für Ausbildungszentrum Infanterie Hammelburg nötig

Felbinger: Standort Hammelburg bleibt wichtig für Region


Reimar Glückler, Axel Grunewald, Günther Felbinger (v. l. n. r. )

Reimar Glückler, Axel Grunewald, Günther Felbinger (v. l. n. r. )


Hammelburg.
Der Landtagsabgeordnete Günther Felbinger und der zweite Bürgermeister von Hammelburg, Reimar Glückler, besuchten das Ausbildungszentrum Infanterie der Bundeswehr in Hammelburg. Der Standortälteste, Oberst Axel Grunewald, stellte den größten Bundeswehr-Standort in Bayern vor und warf auch einen Blick in die Zukunft. In den nächsten 10 bis 12 Jahren stünden rund 150 Millionen Euro Investitionsvolumen in das Lager Hammelburg an. Dazu soll in Kürze eine Abstimmung mit dem Bundesverteidigungsministerium erfolgen. Mit dem Geld könnten unter anderem die Unterkünfte und Sporthallen erneuert, das alte Schwimmbad ersetzt und neue Ausbildungshallen errichtet werden. Dies würde nicht nur die Effizienz der Ausbildung fördern, sondern biete auch zukünftiges Sparpotenzial, berichtet Oberst Grunewald. Beispielsweise können die Soldatinnen und Soldaten dann vermehrt an Simulatoren zahlreiche Fertigkeiten üben; durch zusätzliche Hallen könne zudem die Vorbereitungszeit für Übungen mit Fahrzeugen verkürzt werden. Zeit spielt bei der Bundeswehr derzeit eine große Rolle. Denn unter der Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen trat im Januar 2016 eine neue Arbeitszeitverordnung in Kraft. Seitdem gilt eine wöchentliche Arbeitszeit von 41 Stunden und Mehrarbeit wird durch Freizeit ausgeglichen, nicht mehr durch Geld. „Die Bundeswehr darf nicht wie ein großes Unternehmen betrachtet werden“, mahnt der Gemündener FW-Abgeordnete Felbinger, der selbst seinen Grundwehrdienst in Hammelburg ableistete. „Wenn ich höre, dass nach einer dreiwöchigen Übung, den Soldatinnen und Soldaten drei Wochen Freizeit gewährt werden muss, frage ich mich, wie diese überhaupt die Inhalte der Übung verinnerlichen sollen. Da ist doch die intensive Ausbildung fast vergeudet. Der Beruf als Soldaten ist nicht mit einem zivilen Beruf zu vergleichen. Wir brauchen Arbeitszeitmodelle, wie zum Beispiel ein Lebensarbeitszeitkonto, die auch den besonderen Aufgaben und Pflichten der Soldaten gerecht werden.“ Dem schloss sich Glückler an: “41-Stunden-Woche und Soldat sein verträgt sich nicht. Mehr Freizeit mit weniger Geld schafft in der Truppe nur Unzufriedenheit und fördert nicht die Gesundheit. Man sollte lieber den Soldaten zwischen Versetzungen und nach Einsätzen längere Pause gewähren, damit sie den Dienst erholt antreten können.“
Nachdem es seitens der Politik viel Kritik an der Rüstung und dem bei der Bundeswehr verwendeten Sturmgewehr G36 gegeben hatte, erprobten Felbinger und Glückler den Transportpanzer GTK Boxer bei einer kurzen Ausfahrt, der derzeit auch in Afghanistan eingesetzt wird, sowie das G36 bei einem Simulatorschießen.
„Wir freuen uns, dass der Bundeswehrstandort Hammelburg auch weiterhin eine wichtige Rolle für die Region und die Bundeswehr spielen wird. Hier ballt sich die Kompetenz der Bundeswehr in Sachen Ausbildung, Weiterbildung und Einsatzvorbereitung. Die Investitionen sind hier goldrichtig angelegt“, waren sich Felbinger und Glückler einig. Glückler hob zum Ende noch mal die Bedeutung der Bundeswehr für die Garnisonsstadt hervor und zeigte sich erfreut über die visionären Ziele des Standortältesten: „Wir haben bekanntlich auch schon andere Zeiten und Diskussionen erlebt, aber ich bin überzeugt, dass Hammelburg damit als Bundeswehr-Standort weiter gestärkt wird. Die Stadt Hammelburg ist glücklich, dass auch weiterhin jungen Menschen eine Ausbildungsmöglichkeit in der Lehrwerkstatt der Bundeswehr ermöglicht wird, da in der örtlichen Industrie diese Ausbildung in den letzten Jahren stark reduziert wurden“, so der stellvertretende Bürgermeister.


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