Landtagsabgeordneter Felbinger übergibt Sprachtafeln an Flüchtlingsunterkunft in Mittelsinn

2 März 2016

Landtagsabgeordneter Felbinger übergibt Sprachtafeln an Flüchtlingsunterkunft in Mittelsinn

Felbinger: Sprache ist Schlüssel zur Integration


Hans-Georg Linke, Lisa Hagedorn-Künstler, Norbert Ball, Carina Heil und Günther Felbinger

Hans-Georg Linke, Lisa Hagedorn-Künstler, Norbert Ball, Carina Heil und Günther Felbinger



Mittelsinn.
Bei einem Besuch der Flüchtlingsunterkunft in Mittelsinn übergab der Landtagsabgeordnete Günther Felbinger dem dortigen Helferkreis die in der vergangenen Woche vom Integrationsbeauftragten der Staatsregierung, Martin Neumeier, neu herausgegebenen Sprach-Lerntafeln. Die mit einem Grundwortschatz versehene, bebilderte Lerntafel soll aufgrund der visuellen Darstellung das Erlernen von wichtigen Alltagsbegriffen erleichtern. „Oh, das ist klasse, ich wollte sie schon bestellen“, zeigte sich Lisa Hagedorn-Künstler begeistert. Sie vermittelt seit Ende Januar wöchentlich an drei Tagen den rund 25 Flüchtlingen in Mittelsinn in einem Sprachkurs die deutsche Sprache und zeigt sich begeistert vom Enthusiasmus der Lernenden: „Alle Bewohner sind immer vollzählig dabei und machen fleißig mit.“

Welche teilweise ganz anderen Schwierigkeiten die dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen außerhalb der Städte auf dem flachen Land mit sich bringt, berichteten Hans-Georg-Linke, der dritte Bürgermeister, und Norbert Ball, die den rund 20-köpfigen Helferkreises koordinieren. „Wir haben vor Ort zusammen mit den Vereinen und dem Bürgermeister eine gute Zusammenarbeit geschaffen, dennoch ist die Mobilität ein großes Problem“, schildert Ball die Situation. So bedeute etwa die Fahrt zu Arztbesuchen stets eine große Herausforderung, da allein die Bedienung des Fahrkartenautomaten für die Flüchtlinge nur schwierig zu meistern sei. Hier brauche es zumeist einen Begleiter aus dem Helferkreis und Übersetzungsdienste. „Eine Monatskarte mit Eigenbeteiligung der Flüchtlinge - ähnlich wie es dies in Brandenburg und Berlin gibt - wäre für die Flüchtlinge in den ländlichen Dörfern eine große Erleichterung“, so Ball.

Täglich mehrere Stunden ist auch Hans-Georg Linke mit den Anliegen der Flüchtlinge, die allesamt aus Afghanistan kommen, beschäftigt: Arzttermine ausmachen, Rücksprache mit der Caritas und dem Landratsamt, Begleitung zu Arztbesuchen und Ämtern. „Wir machen das ja gerne, aber manchmal ärgert man sich schon über die Hürden, die einem immer wieder in den Weg gelegt werden“, so Linke. So bedeute allein das Einholen eines Überweisungsscheines für einen Facharzt eine Geduldsprobe, da gleich mehrere Stellen diesen genehmigen müssen. „Da könnte man so manches vereinfachen und Ressourcen sparen“.

Davon zeigt sich auch Felbinger überzeugt, sieht aber durchaus die nicht einfache Handhabung der dezentralen Unterkünfte von denen es im Landkreis Main-Spessart mittlerweile 63 gibt. „Ich werde mich aber dennoch einmal bei den entsprechenden Stellen erkundigen, inwieweit hier eine Vereinfachung von Abläufen machbar ist, zwar ist das Meiste eine bundesgesetzliche Regelung, aber auch die sind ja nicht in Stein gemeißelt“, so Felbinger. Der Gemündener Abgeordnete lobte auch das hohe ehrenamtliche Engagement des Helferkreis: „Ohne ihr Wirken wären die Flüchtlinge hier ziemlich aufgeschmissen, man stelle sich nur mal vor, man wäre selbst in irgendeinen fremden Land und hätte keine Sprachkenntnisse, da bekommt man schnell Verständnis für die Problematik“.


 

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