Felbinger: Tennet-Gespräch lässt viele Fragen offen
Im Zuge der laufenden Diskussionen um die Notwendigkeit der Stromtrasse SuedLink nutzte Freie Wähler-Landtagsabgeordneter Günther Felbinger im Rahmen der Klausurtagung seiner Fraktion die Möglichkeit um bei einem Besuch des Headquarters des Netzbetreibers Tennet in Bayreuth nochmal den fachlichen Austausch über die Versorgungs- und Netzsicherheit zu führen. „Dabei blieben viele offene Fragen, die größte offene Fragestellung bleibt dabei nach wie vor, dass nicht nachgewiesen ist, welche Notwendigkeit für SuedLink bestehen soll, wenn die AKW in Bayern 2022 abgestellt werden, die Stromtrasse Suedlink aber frühestens 2024 zur Verfügung stehen könnte", so Felbinger.
Wie Tennet-Politikbeauftragter Paul-Georg Garmer darstellte, sei es Aufgabe des Netzbetreibers, eine Versorgungssicherheit für die Bundesnetzagentur zu präsentieren. Dabei dürfen die Netze nur zu 60% ausgelastet sein. Felbingers konkreter Ansatzpunkt zur effizienteren Auslastung mit Hilfe von Netzertüchtigungsmaßnahmen an den bestehenden Trassen, wie Hochtemperaturleiterseile, welche bis zur dreifachen Energiemenge aufnehmen könnten durchzuführen, wurden kontrovers diskutiert. Damit könnte man die Netzauslastung nach Felbingers Ansicht wesentlich effizienter gestalten und für Belastungsfälle erheblich minimieren und ein weiteres Puzzleteil für die Versorgungssicherheit ohne zusätzliche Stromtrassen erhalten.
„In der Diskussion zeigt sich für mich auch nach diesem Gespräch einmal mehr, dass es nicht mehr um Versorgungs- und Netzsicherheit geht, sondern um den reinen wirtschaftlichen Profit", so Felbinger. Schließlich bekämen Offshore-Anlagen und On-Shore-Windparks über 20- bzw. 12 Jahre eine garantierte geregelte Vergütung, die den Unternehmen Hauptanreize und Profit bieten.
„Wir brauchen ein neues Marktdesign, bei dem vor allem die Wertigkeit der billigen CO2-Zertifikate den Zielen des Klimawandels angepasst und somit teurer werden müssen, des Weiteren braucht es eine Rücknahme der 10H-Regelung und die Staatsregierung muss sich endlich ernsthaft für erneuerbare Energie einsetzen und vermehrte Anstrengungen für eine Bürgerenergiewende unternehmen, dann können wir getrost auf SuedLink verzichten", so Felbinger.
PM Felbinger bei TenneT
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