Flüchtlings-Schicksale lassen MdL Felbinger nicht kalt

24 März 2016

Flüchtlings-Schicksale lassen MdL Felbinger nicht kalt

Felbinger: Bis zum Frieden in Syrien ist noch ein langer Weg, bis dahin müssen wir helfen


Flüchtlinge in Esselbach berichten MdL Felbinger über ihren Fluchthintergrund

Flüchtlinge in Esselbach berichten MdL Felbinger über ihren Fluchthintergrund


Esselbach/Marktheidenfeld.
Bei einem von Pfarrer Alexander Eckert eingeleiteten Gespräch mit jungen syrischen Flüchtlingen aus verschiedenen dezentralen Unterkünften der Umgebung im Esselbacher Pfarrhaus informierte sich Landtagsabgeordneter Günther Felbinger nicht nur über die derzeitige Flüchtlingssituation im Raum Marktheidenfeld, sondern hörte sich von den rund ein Dutzend Flüchtlingen auch deren Fluchtgründe an.


"Es macht mich betroffen und hilflos zugleich, wenn ich die Schilderungen der Zustände in den Fluchtländern aus dem Mund von Betroffenen höre, furchtbar", so Felbinger. Eindrucksvoll schilderte einer der Flüchtlinge die derzeitige Lage in Syrien, seinen Weg nach Deutschland und beschrieb, wie er als Sanitäter im Syrien-Konflikt aushalf und für eine Zeitschrift gegen die IS-Herrschaft schrieb. Nachdem er durch Freunde erfahren hatte, dass er deshalb auf der Todesliste der IS stand, entschloss er sich zur Flucht.

Noch auf den Weg in die Türkei erhielt er die Nachricht, dass Schergen des Islamischen Staates ihn verfolgten. Beim Grenzübertritt in die Türkei hielten ihn türkische Grenzkontrolleure auf und verdächtigten ihn der IS-Mitgliedschaft. Trotz seines syrischen Passes und der Hintergrundgeschichte glaubten sie dem Syrier nicht und misshandelten ihn schwer. Mit gebrochenen Rippen und Blutergüssen schaffte er es in die Türkei, wohin ihn jedoch ebenfalls die IS-Schergen folgten. Erst nach der Überfahrt nach Griechenland fühlte er sich sicher und erhobt schwere Vorwürfe, dass die Türkei nichts gegen die Terror-Organisation Islamischer Staat unternimmt. "Wer da noch sagt, die sollen bleiben, wo sie sind, der hat kein Herz", so Felbinger.

In Hinblick auf die nun getroffenen Vereinbarungen der Europäischen Union mit der Türkei stimmt ihn dies nachdenklich: "Es kann wohl nicht der Weisheit letzter Schluss sein, wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel im Überschwang erst Flüchtlinge zur Einreise ermuntert, um dann in einem Kuhhandel mit der Türkei die Lösung der Flüchtlingskrise zu sehen. Wir brauchen eine europäische Flüchtlingspolitik mit Bestand und wir brauchen eine Innenpolitik, die mit den selbst geschaffenen Herausforderungen auch umgehen kann." Dazu zähle es nicht Asylbewerber über ein halbes Jahr auf die Antragstellung warten zu lassen, ebenso nicht, das unheimliche Engagement der ehrenamtlichen Helfer infrage zu stellen und dazu gehöre auch nicht, dass die Reformen des BAMF nur darauf ausgelegt seien mit aufgeweichten Sicherheits- und Qualitätsstandards zu arbeiten.

In der Region Marktheidenfeld beklagte Pfarrer Eckert zudem, dass viele ehrenamtlichen Helfer aufgrund der Zusammenarbeit mit Behörden und der fehlenden Anerkennung frustriert seien. Termine würden willkürlich vergeben, die Flüchtlinge könnten nicht in Gruppen zu den Behörden kommen, wodurch es zu Problemen mit den Dolmetschern käme und die Suche nach weiteren Unterkünften gestalte sich schwierig.

Bei dem Gespräch mit den Flüchtlingen an diesem Tag herrschte jedoch eine positive Grundstimmung; denn egal wie lange sie auf ihren Antrag warten müssten, erst mal könnten sie nun in Frieden leben. „Dennoch sehe ich auch hier, dass die jungen Leute gerne wieder in ihr befriedetes Land zurück möchten und dafür muss die Politik alles tun. Bis dahin müssen wir uns um sie kümmern und helfen", so Felbinger.


 

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