Bahnhofs(um)gestaltung Retzbach-Zellingen diskutiert

22 Dezember 2016

Bahnhofs(um)gestaltung Retzbach-Zellingen diskutiert

bahnhof-retzbach-zellingenFelbinger: „Dringend mehr Geld für barrierefreien Ausbau nötig“


Retzbach/Zellingen.
Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Günther Felbinger trafen sich der Bürgermeister von Zellingen, Dr. Wieland Gsell, und die stellvertretende Vorsitzende des Seniorenbeirates Main-Spessart, Hanna Krönert, mit Vertretern der Deutschen Bahn, um über einen möglichen barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Retzbach-Zellingen zu sprechen. Der Leiter des Bahnhofsmanagement Würzburg, Elmar Hirsch, berichtete über die Verhandlungen für das nächste Förderpaket aus Mitteln des Freistaats Bayern.

Für die Jahre 2019 bis 2023 werde es wieder ein Maßnahmenpaket für den barrierefreien Ausbau von Bahnhöfen mit über 1.000 Ein- und Aussteigern pro Tag geben. Der Bahnhof Retzbach-Zellingen mit rund 970 Ein- und Aussteigern käme hierfür noch in Betracht. In die Bewertung würde allerdings ebenfalls die Anlagenqualität miteinbezogen. Häufig würde sich auch das Mitwirken der Gemeinde an der Umfeldplanung positiv auswirken, berichtete Hirsch.

Dies könnte auch auf den Bahnhof Zellingen zutreffen. Denn es besteht schon seit längeren die Überlegung das Bahnhofsgebäude zu erwerben und dort eine öffentliche Toilette einzurichten. Auch eine Nutzung als Café oder Bike-Station wäre in Zukunft denkbar, so Bürgermeister Dr. Gsell.

Felbinger hatte schon im Vorfeld beim Bahnchef von Bayern, Klaus-Dieter Josel, vorgefühlt und erfahren: „Die Bahn wird im Zeitraum 2017/2018 noch Schallschutzwände anbringen, danach wird es aller Voraussicht zu einem Verkauf kommen. Das Bahnhofsgebäude soll nicht im Bestand der Bahn bleiben.“

Der Abgeordnete kritisierte den langsamen Fortschritt des Projekts Bayern Barrierefrei bis 2023: „Der Bedarf für den barrierefreien Ausbau ist unstrittig. Bei dem derzeitigen Tempo und den viel zu geringen Mitteln bin ich sehr gespannt, ob und wie wir im Freistaat Bayern die von Ministerpräsident Seehofer vorgegebene Barrierefreiheit im gesamten öffentlichen Raum und im gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bis 2023 schaffen. Wir benötigen hierfür deutlich höhere Mittel und mehr Anstrengungen als bisher.“ Felbinger versprach sich auch weiterhin für die Bahnhöfe in Main-Spessart einzusetzen, um eine baldmögliche Barrierefreiheit zu erwirken.

Hinsichtlich der schon mehrfach vom Seniorenbeirat kritisierten Blendproblematik des Displays am Fahrkartenautomat, konnte Felbinger berichten, dass im Juni nach rund zweijähriger Bemühung seinerseits endlich ein neues Display seitens der Bahn eingebaut wurde. Wie Krönert jedoch anmerkte, sei bei tiefstehender Sonne nach wie vor die Schrift bei der Fahrkartenwahl schwer erkennbar. Wie DB-Mitarbeiter Helmfort mitteilte, sei derzeit keine andere Möglichkeit vorhanden. Gegebenenfalls könnte im Zuge des Erwerbs des Bahnhofs durch die Kommune und eine Neugestaltung des Bahnhofs-Umfelds dann auch ein neuer, blendfreier Standort für den Fahrkartenautomat anvisiert werden.

Ins Auge gefasst wurde nun auf Felbingers Anregung ein neuer Vor-Ort-Termin bei dem Bayern-Chef von DB Station und Service, Herbert Kölbl, gemeinsam mit dem Bürgermeister, um mögliche Entwicklungsperspektiven für die Neugestaltung des gesamten Bahnhofsbereichs einschließlich der Barrierefreiheit und gegebenenfalls einem Durchstich des Tunnels zur Mainseite zu diskutieren.



 

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