Anhörung: FREIE WÄHLER fordern Schärfung des Berufsbilds Schulbegleiter

31 Januar 2013

Anhörung: FREIE WÄHLER fordern Schärfung des Berufsbilds Schulbegleiter

Felbinger: Differenzierung zwischen pädagogischer Unterstützung und persönlicher Betreuung nötig


Unterfranken. Schulbegleiter sind Unterstützungskräfte für förderbedürftige Schülerinnen und Schüler, also sonstige Hilfskräfte. Angesichts der Umsetzung der UN-Konvention zur Inklusion ist nicht nur die Zahl der Schulbegleiter in die Höhe geschnellt, sondern auch deren unterschiedliche Aufgaben. Diese reichen von der persönlichen Betreuung bis hin zur pädagogischen Unterstützung im Unterricht.


Um die daraus sich ergebende schwierige Abgrenzung der Kostenträger, bei persönlicher Betreuung der Bezirk und bei pädagogischer Unterstützung das Kultusministerium, künftig besser auseinander halten zu können, haben die FREIEN WÄHLER eine Anhörung zum Thema Schulbegleiter für den heutigen Donnerstag im Bayerischen Landtag beantragt. „Angesichts der vielen unterschiedlichen Beschäftigungsverhältnisse, teilweise fehlende Grundqualifikationen und einem nicht vorhandenen Berufsbild ist eine Neuregelung bei den Schulbegleitern längst überfällig“, so Günther Felbinger, Landtagsabgeordneter der FREIEN WÄHLER und deren bildungspolitischer Sprecher. „Im Prinzip kann das derzeit jeder ohne Vorkenntnisse machen - das kann es nicht sein“, kritisiert Felbinger.

Er fordert deshalb eine Grundausbildung sowie ein klares Berufsbild inklusive Anforderungsprofil. Denn die Schulbegleiter und Integrationshelfer für behinderte Kinder dürfen laut Gesetz derzeit eigentlich nicht als pädagogische Unterstützer arbeiten, also nicht inhaltlich eingreifen. Vorbild könnte das Nachbarland Thüringen sein, wo im Rahmen eines Modellprojekts ein Ausbildungsprogramm für Schulbegleiter entwickelt wird.


Weiterhin bedarf es einer Differenzierung beim notwendigen Betreuungsbedarf zwischen pädagogischer Unterstützung und persönlicher Betreuung. „Danach kann es auch zu einer Neuverteilung bei den Kostenträgern kommen“, so Felbinger. Derzeit tragen im Wesentlichen die Bezirke die Kosten für die rund 700 an Regelschulen und rund 1500 an Förderschulen in Bayern eingesetzten Schulbegleiter. Des Weiteren arbeiten rund 600 durch die Jugendhilfe bezahlte Schulbegleiter an bayerischen Schulen.


„Außerdem ist eine anständige Bezahlung nötig. Wir haben aber momentan in den Bezirken unterschiedliche Stundensätze“, betont der Gemündener. Schulbegleiter ohne besondere Qualifikation erhalten in Unterfranken derzeit 20,44 Euro für 60 Minuten. Falls die Eltern Arbeitgeber sind, 19,04 Euro. Darin sind bereits Sozialabgaben, Feier- und Urlaubstage sowie ein Sachkostenaufschlag eingepreist. Rund 300 förderbedürftige und behinderte Kinder werden laut Sozialministerium in Unterfranken von Schulbegleitern betreut.



 

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