Test des Bayerischen Kultusministeriums für Grundschulkinder völlig realitätsfern

22 Mai 2011

Test des Bayerischen Kultusministeriums für Grundschulkinder völlig realitätsfern

Test des Bayerischen Kultusministeriums für Grundschulkinder völlig realitätsfern

Unregelmäßige Verben: Das ist Unterrichtsstoff der dritten und vierten Grundschulklasse. Für das Bayerische Kultusministerium spricht offenbar jedoch nichts dagegen, diese schon beim Orientierungstest für Zweitklässler abzufragen – obwohl die Kinder das noch gar nicht gelernt haben.


 


Das gleiche Spiel wiederholt sich in der dritten Klasse: Grundschulkinder in ganz Bayern sollten beispielsweise beim dreitägigen VERA-Test –  das ist eine Art Pisa-Test für Grundschüler – in dieser Woche einen Aufsatz schreiben. Das Thema: ihre Meinung zu „Graffiti“. Für die Kinder der Grundschule Ostheim, das mitten in der beschaulichen Rhön im ländlichen Raum liegt, ist der Begriff Graffiti ein Buch mit sieben Siegeln. Das nächste Graffiti ist erst zig Kilometer weg in der Kreisstadt Bad Neustadt zu finden. Viele von den Kindern haben noch nie in ihrem Leben überhaupt ein Graffiti gesehen.

Für Günther Felbinger, MdL der FREIEN WÄHLER und Mitglied im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags, ein weiteres trauriges Beispiel dafür, wie realitätsfern das Kultusministeriums handelt:  „Man kann doch bei Kindern nicht Begrifflichkeiten abfragen, die noch gar nicht bekannt oder gelernt worden sind. Das Kultusministerium setzt hier Wissen voraus, das nicht gegeben ist - einfach weltfremd. Es ist absurd, dass das Kultusministerium seine eigenen Lehrpläne nicht kennt und ein solch hohes Leistungsniveau ansetzt, wenn klar ist, dass die Kinder daran scheitern werden. Was sollen diese Tests denn dann bringen – außer Frust für Schüler, Lehrer und Eltern?“


 


Im Gegenzug entstehen dann aber aus solchen Tests Rankings, mit denen wiederum die Schulen bewertet werden. Die FREIEN WÄHLER setzen sich für ein besseres Bildungssystem in Bayern ein. Statt die Kinder mit unnützen Tests zu quälen, sollten die Klassen verkleinert und mehr Lehrer eingestellt werden. Dann würde der Unterricht auch wirklich verbessert, und Schüler, Lehrer und Eltern würden von dem besseren Bildungssystem profitieren.

Günther Felbinger, MdL bei seinem Besuch in der Grundschule in Willmars, wo er mit den Tests des Kultusministeriums konfrontiert wurde.




 

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