Freie Wähler zur Energiewende am Beispiel der BioEnergie Hessdorf

9 September 2010

Freie Wähler zur Energiewende am Beispiel der BioEnergie Hessdorf

Freie Wähler zur Energiewende am Beispiel der BioEnergie Hessdorf

Felbinger: Erneuerbare Energien fördern und dezentralisieren

Im Rahmen der Freie Wähler Energieoffensive für den Ausbau erneuerbarer Energien und der dabei ins Auge gefassten  Dezentralisierung des Energiemarktes, besuchte FW-Landtagsabgeordnete Günther Felbinger (Gemünden) zusammen mit Bürgermeister Martin Göbel und FW-Ortsvorsitzende Hiltrud Zadra in Hessdorf die BioEnergieHessdorf GmbH & CoKG und informierte sich bei den Teilhabern Christian und Matthias Hebig über die Funktionsweise und den Betrieb der Biogasanlage.


Beeindruckt zeigte sich Felbinger dabei von der Produktionskapazität der Anlage, die für rund 1000 Haushalte Strom und 100 Haushalte Wärme regenerativ erzeugt. Während der Strom ins allgemeine Stromnetz läuft wird mit der Wärme die örtliche Gärtnerei versorgt. Die Gemeinde Karsbach hat vergleichsweise 800 Haushalte. „Das ist ein realer Beweis, dass der Atomausstieg keine Utopie ist, sondern wenn der politische Wille da ist, auch zeitnah machbar und sukzessive der Aufbau eines Energiemixes aus regenerativen Energien möglich ist“, meinte Felbinger. Als Bedarf für den effizienten Betrieb werden rund 120 Hektar Mais benötigt, die in den eigenen landwirtschaftlichen Betrieben der drei Eigentümer Günther Fürsch, Klemens Hossmann und den Gebrüdern Hebig angebaut werden.

Wie Christian Hebig ausführte, sei die Idee zum Bau der Anlage zum einen durch die damals schwierige Preismarktsituation für Mais und Getreide und zum anderen am Gedanken entstanden, wie man dauerhaft die vorhandenen Ackerflächen nachhaltig und effizient verwerten könne. Die 700-kw-Anlage, deren Planung 2006 begann und schon seit einigen Jahren läuft, bietet den Betreibern nun durch die 20jährige Strompreisbindung über das EEG eine sichere Einnahmesituation bei gleichzeitig nachhaltiger Nutzung der Rohstoffe und Produktion von regenerativer Energie. „Das ist vorbildlich wie hier die Schöpfung nachhaltig genutzt wird und ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird“, meinte Felbinger und erhielt damit die beste Argumentation für die von der Freien Wähler-Landtagsfraktion ins Auge gefasste Energieoffensive. „An diesem Beispiel sieht man, was jeder Einzelne zum Klimaschutz beitragen kann und vor allem was über dezentrale Lösungen möglich ist, um sich von den großen Konzernen weitgehend unabhängiger zu machen und eine autarke Energieversorgung zu schaffen“, so Felbinger. Am Beispiel des in Aufbau befindlichen Bioenergiedorfes Sommerach (Landkreis Kitzingen) führte der Abgeordnete aus, wie auch Kommunen über die Schaffung einer Nahwärmeversorgung für die Gemeinde nachdenken. „Auch die Stadtwerke der Städte sollten sich gedanklich in diese Richtung orientieren und könnten gerade in unserer von natürlichen Rohstoffen reichen Waldgegend noch viel mehr an die nachhaltige Energiegewinnung denken“, meint der Gemündener.


Felbinger zeigte sich begeistert von der BioEnergie GmbH Hessdorf und lobte sie als exzellentes Beispiel einer gelungenen nachhaltigen Kombination von Dezentralisierung und Nutzung von erneuerbaren Energien in der Region Main-Spessart. „Hier zeigen Bürger Engagement und setzen sich nachhaltig für die Versorgungssicherheit und den Einsatz erneuerbarer Energien ein.“, so Felbinger. Er werde deshalb auf der laufenden Veranstaltungsreihe „Energieoffensive“ der Freien Wähler auch in anderen Regionen des Regierungsbezirkes Unterfranken weitere Gemeinden auf die BioEnergieHessdorf aufmerksam machen.


„Gerade im Hinblick auf die Schaffung von Arbeitsplätzen bieten die erneuerbaren Energien ein unglaublich großes Potential, was zurzeit noch ungenügend genutzt wird“, ist sich Felbinger sicher. Jedes Jahr würden mehrere Millionen Euro pro Landkreis für Heizöl und Gas ausgegeben. Diese Gelder verschwinden direkt bei den großen internationalen Öl-und Energiekonzernen. „Regional erwirtschaftete Energie und Wärme kommt hingegen vollständig dem Umland und seinen Bürgern zu Gute. Die Gelder bleiben damit im regionalen Wirtschaftskreislauf erhalten“, meint Felbinger.


Als völlig falsches Signal aus Berlin sieht Felbinger die Ankündigung der Bundesregierung, die Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke zu verlängern. „Wieder einmal wird in Berlin an den Bürgern vorbei für die Gewinnmaximierung der vier großen Energiekonzerne gearbeitet. Die Risiken und die Probleme der Entsorgung des Atommülls scheinen bei der Lobbypolitik der CDU/CSU-FDPKoalition keine Rolle zu spielen“, so Felbinger. Die Freien Wähler wollen deshalb gezielt weiter mit den Bürgern an der Energiewende in Deutschland arbeiten. Die Laufzeitverlängerung behindere die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten der erneuerbaren Energien. Besser investiert wären die Millionen, die nun in die Nachrüstung der Atomkraftwerke für eine längere Laufzeit fließen, für die Forschung im Bereich der regenerativen Energien. Deshalb fordert Felbinger statt der rückwärtsgewandten Klientelpolitik der Bundesregierung, den Ausbau der erneuerbaren Energien, der Hochspannungsnetze sowie der Speichertechnologien endlich entscheidend voranzutreiben.



 

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