Neue Kooperationsmodelle von Hauptschule und Realschule

21 März 2009

Neue Kooperationsmodelle von Hauptschule und Realschule

Deutliche Kritik an den von der Regierungskoalition geplanten neuen Kooperationsmodellen von Hauptschulen und Realschulen, die Kultusminister Ludwig Spaenle dem Bildungsausschuss des Landtages vorstellte, übt die Freie Wähler-Landtagsfraktion. "Das ist vor allem keine Verbesserung für die vielen ums Überleben kämpfenden einzügigen Hauptschulen im ländlichen Raum", urteilt FW-Bildungspolitiker Günther Felbinger (Gemünden) und sieht daher das Ziel des Erhalts der wohnortnahen Beschulung in weite Ferne gerückt: "Es ist der Tod der kleinen Hauptschul-Standorte auf dem flachen Land", sagt er.

Den Grund hierfür sieht Felbinger in der zu engen Fassung der Gestaltungsmöglichkeiten für die Kooperationsschulen, bei der Spaenle Zweizügigkeit von Haupt- und Realschulen voraussetzt. Grundsätzlich begrüßen die Freien Wähler die Belassung der Eigenständigkeit der Schularten und der Zulassung der Modellversuche, jedoch sehen sie erhebliche Probleme vor allem in der Umsetzung. "Da wo die Bedingungen der Zweizügigkeit stimmen, besteht kein Bedarf einer Kooperation, weil dort schon ein vielfältiges Angebot über die Modularisierung gegeben ist", sagt Felbinger, während dort, wo die Notwendigkeit einer Kooperation bestünde, die Bedingungen nicht vorhanden seien.

Auch sehen die Freien Wähler die Möglichkeit der Schaffung neuer Realschul-Standorte an gefährdeten Hauptschul-Standorten durchaus positiv, jedoch werden dadurch die bestehenden Realschul-Standorte geschwächt und die Landkreise müssten sich Hals über Kopf für zusätzliche Standorte entschließen, denn der vom Kultusministerium vorgesehen Antragsschluss ist bereits der 26. Mai. Das sei in der Kürze der Zeit nicht realisierbar, so der FW-Bildungspolitiker, zumal die Ausschreibungsvoraussetzungen erst zum 1. April herausgegeben werden sollen.

Weiterhin sieht Felbinger vor allem im ländlich strukturierten Unterfranken kaum Schulen, die den zweiten Aspekt der Bedingungen des Kultusministeriums, der räumlichen Nähe von Haupt-und Realschule, gewährleisten können. "Es wird zu sehr vielen Enttäuschungen bei Schulleitern und Bürgermeistern kommen, die sehr viel Hoffnung in diese Kooperationsmodelle gesetzt hatten", meint Felbinger.

Übereinstimmung sehen die Freien Wähler in der Tatsache, regionalen Gesichtspunkten und damit der Schulsituation vor Ort ein passgenaues Modell zu ermöglichen, Rechnung zu tragen sowie dem Vorhaben des Kultusministeriums im Sinne von Best-Practice-Modellen diese nach einer Bewertung nach einer Übergangszeit als Leitbilder für die allgemeine Umsetzung von Kooperationsschulen freizugeben.



 

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