Pressemitteilung des BLLV: BLLV hofft auf positive Signale

13 März 2009

Pressemitteilung des BLLV: BLLV hofft auf positive Signale


Appell an Spaenle, RSE- Anträge zu genehmigen und offene Modellversuche zu starten / Präsident Wenzel: Kommunen dürfen nicht enttäuscht werden"  


"Kommunalpolitiker und unsere Kolleginnen und Kollegen erwarten, dass das Kultusministerium möglichst alle Anträge zur Regionalen Schulentwicklung (RSE) genehmigen wird und offene Modellversuche zu-lässt." Diesen Appell richtete der Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Klaus Wenzel, einen Tag vor der Minister-ratssitzung an Kultusminister Ludwig Spaenle. Morgen sollen dort Kriteri-en für sog. Kooperationsschulen in Bayern vorgestellt werden. Laut Kul-tusminister liegen derzeit rund 100 RSE- Anträge vor. Viele davon basieren auf einem integrierten Realschulzweig. Zusätzlich haben über 400 Kommu-nen Anfragen an den BLLV gerichtet. "Das zeigt, wie groß das Interesse ist", erklärte Wenzel. "Mit den Anträgen verbinden Bürgermeister und Ge-meinden die Hoffnung, auch in Zukunft ein wohnortnahes und anspruchs-volles Schulkonzept anbieten zu können. Sie dürfen nicht enttäuscht wer-den", betonte er und ermunterte das Kultusministerium erneut, ideologi-sche Bedenken zu überwinden: "Wir werden den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts nicht gerecht, wenn wir zulassen, dass sich Schularten voneinander abgrenzen. Kinder und Jugendliche müssen auch und gerade in der Schule erfahren, dass Vielfalt normal und bereichernd ist. Deshalb muss RSE auch dazu führen, dass Schüler und Lehrer verschiedener Schularten in allen Lernbereichen miteinander kommunizieren und koope-rieren und darüber hinaus eine optimale Förderung erreicht wird." "Inzwischen sind viele Menschen überall in Bayern von dem Konzept überzeugt", so der BLLV-Präsident. "Sie fragen sich, warum starre Strukturen nicht aufgebro-chen werden können - wenn es dem Wohl einer ganzen Gemeinde, vor allem aber den Kindern und Jugendlichen dienlich ist." Wenzel bezeichnete die von Kultusminister Spaenle geplanten Dialogforen als ersten wichtigen Schritt. Er lobte auch die Gesprächsbereitschaft Spaenles und äußerte Hoffnung, dass nun auch erste konkrete Schritte erfolgen. "Wir sind mit zahlreichen Bürgermeistern in Kontakt, die lediglich auf den Startschuss aus München warten. Sie alle zu ent-täuschen wäre fatal", erklärte Wenzel. Bürgermeister und Gemeinderäte wissen längst, dass Schule ein wesentlicher Standortfaktor ist. Der Verlust der Schule trifft sie hart. "Viele haben über mehrere Wochen hinweg gemeinsam mit Eltern, Lehrern, Schulleitern, Vertretern der heimi-schen Wirtschaft und der Verwaltung um eine tragfähige Lösung vor Ort gerungen. Wenzel erklärte erneut, dass es bei der RSE um pragmatische Lösungen zum Er-halt einer möglichst wohnortnahen Schulversorgung mit hoher pädagogischer Qua-lität geht. "Schule als landesweit normiertes Einheitsmodell hat ausgedient, wir müssen neue Wege gehen. Er betonte, mit dem Kultusministerium bestmöglich kooperieren zu wollen, "damit die Modellversuche gut starten können." Das Kul-tusministerium sollte nicht den Fehler machen, ideologische Vorbehalte über vitale Interessen zahlreicher bayerischer Gemeinden zu stellen, sondern Schulstandorte erhalten, wo es möglich ist. Seit Einführung der sechsstufigen Realschule hat sich die Zahl der Hauptschul-standorte von 1689 um 41 Prozent auf 996 reduziert, weitere 300 bis 350 sind in ihrem Fortbestand gefährdet. Die Folgen sind für die betroffenen Gemeinden katastrophal: Die zum Teil aufwändig renovierten bestehenden Schulgebäude im Ort stehen leer. Bürgermeister müssen feststellen, dass mit dem Verlust der Schule ein deutlicher Verlust an Attraktivität einhergeht, Familien wandern ab, neue ziehen nicht mehr zu. Die Schüler/innen müssen teilweise extrem weite Schulwege auf sich nehmen.



 

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