Meine Rede zu der Interpellation „Bewegtes Lernen 2020“ vom 12.10.2017

13 Oktober 2017

Meine Rede zu der Interpellation „Bewegtes Lernen 2020“ vom 12.10.2017

Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!


Zu der Interpellation "Bewegtes Lernen 2020" ist schon sehr viel gesagt worden. Ich will mich auch nicht in Details verlieren, aber da ich diese Interpellation initiiert habe, möchte ich doch noch einige Kernpunkte herausheben.

Uns liegt jetzt ein Kompendium vor, in dem die Situation im Bereich Sport, Schulsport, Schwimmen, Leistungssport schwarz auf weiß dargestellt ist. Wir wissen aber auch, dass die Staatsregierung im Bereich des Sportstättenbaus völlige Unkenntnis hat. Ich sehe, dass das Thema "Sport und Bewegung", das wir in den vergangenen Jahren hin und wieder hier diskutiert haben, anscheinend viel zu wenig oder viel zu wenig hart und nachdrücklich diskutiert wurde; denn unterm Strich stelle ich fest, dass wir es in den letzten zwei Legislaturperioden nicht geschafft haben, die Situation des Schulsports außer bei ein paar marginalen statistischen Zahlen zu verbessern, um das, was beim Stoiberschen Kahlschlag nach der Kienbaum-Studie passiert ist, nämlich die Verringerung der Zahl der Sportstunden, auch nur annähernd auszugleichen. Das muss man hier mal ganz klar festhalten.


Es ist uns auch in dieser Legislaturperiode nicht gelungen – ich danke der Frau Kollegin Stachowitz ausdrücklich dafür, dass sie das vorhin erwähnt hat –, die Zielsetzung des Landessportbeirats zu erreichen und die dritte Sportstunde verbindlich umzusetzen. In dieser Richtung gibt es keine Bewegung. Aber vielleicht ist es eine Ermunterung für die Kolleginnen und Kollegen von der CSU, dass wir noch einen Nachtragshaushalt vor uns haben, mit dem wir das vielleicht doch noch umsetzen können. Es kann eigentlich nicht sein, dass wir – das ist vorhin schon bei verschiedenen Rednern angeklungen – im Handumdrehen 1079 Stellen für die Flüchtlingsbeschulung genehmigt und umgesetzt haben. Das war damals – keine Frage – auch richtig. Aber die 163 Stellen für die dritte Sportstunde in der ersten Jahrgangsstufe kriegen wir nicht hin. Da passt etwas nicht; das ist erbärmlich, das ist ein Armutszeugnis.


Immer wieder neue Gründe werden vorgebracht, ob es die Inklusion ist, der Ganztag oder die Sprachförderung und so weiter, die alle wichtig sind. Sie alle zeigen mir, dass der Schulsport keine Priorität und keine Lobby hat. Das ist schließlich auch in der Interpellation ausgeführt.


Diese Interpellation zeigt für mich aber auch, dass es nicht an Erkenntnissen mangelt. Die positive Wirkung des Sports auf das kognitive Lernen wird von keinem der Experten bestritten. Es mangelt einzig und allein an der Umsetzung und am Willen. Den Willen, hier wirklich etwas zu verbessern, spreche ich der Staatsregierung und vor allem der Regierungspartei ab.


Das, Herr Kollege Waschler, ist keine Unterstellung, sondern die Wahrheit. Wahrscheinlich bräuchte es eine große Elterninitiative, um hier etwas zu ändern.


Die CSU ist zumindest nach der Petition für das kommunale Förderprogramm "Sanierung kommunaler Schwimmbäder" zu der Erkenntnis gekommen, dass es angebracht ist, doch eine Arbeitsgruppe einzusetzen, um hier etwas auf den Weg zu bringen. Ich hoffe nur, dass sie keine sechs Jahre tagt; denn vor sechs Jahren hat die SPD den ersten Antrag hierzu eingebracht.


Andere Fraktionen haben dann ihre Anträge nachgezogen. Insofern hoffe ich auf schnelles Gelingen bis zur nächsten Landtagswahl. Ich muss feststellen: Die Staatsregierung hat nicht verstanden, dass mehr Sport ein Bildungsbeschleuniger ist.


Vielen Dank fürs Zuhören.




 

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