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9 Juli 2010

Seehofer zur Kabinettssitzung in Bad Kissingen

Die Kabinettsitzung der Bayerischen Staatsregierung fand diesmal nicht in der Bayerischen Staatskanzlei in München, sondern im Regentenbau von Bad Kissingen statt. Im Vorfeld weckte der Besuch von Ministerpräsident Seehofer viele Hoffnungen in unterfranken, sind doch gerade eine Vielzahl von aktuellen Problemstellungen noch ohne klare Richtung und Finanzierung.

Daher waren gerade bei den Bad Kissingern die Hoffnungen auf eine schnelle Entscheidung zur Zukunft des Steigenberger Hotels und des Luitpoldbades groß, enttäuscht muss man trotzdem sein, denn wirklich konkretes wurde von MP Seehofer nicht verkündet. Für das Luitpoldbad sollen demnach 21,5 Mio. zur Verfügung stehen, beim Steigenberger wird nun von einem Neubau bis 2013 gesprochen, der Freistaat will sich aber nicht mehr beteiligen sondern setzt ausschließlich auf einen privaten Investor. Die angekündigte Umsiedlung des Wasserwirtschaftsamtes in die Kurstadt ist dagegen ein alter Hut und schon einmal gab es dabei Probleme, da die Ansiedlung einer Behörde mit der Satzung von Bad Kissingen als Kurstadt kollidierte.

Obwohl die Bausubstanz des Steigenberger Hotels schon die besten Tage hinter sich hat, hat der Freistaat vor allem auch eine Verantwortung gegenüber den derzeitig dort Beschäftigten zu erfüllen.

Obwohl die Bausubstanz des Steigenberger Hotels schon die besten Tage hinter sich hat, hat der Freistaat vor allem auch eine Verantwortung gegenüber den derzeitig dort Beschäftigten zu erfüllen.



Insgesamt können die Bad Kissinger nicht zufrieden sein, der einzige Lichtblick scheint die Ankündigung von Seehofer sich im Notfall noch einmal persönlich einschalten zu wollen.

Ein klares Bekenntnis gab es dabei gleichzeitig für die Region Rhön/Grabfeld. Hier soll nun nach dem Willen der Bayerischen Staatsregierung die erste Modellstadt Bayerns für die Elektromobilität angesiedelt werden. Auch ich hatte mich dabei intensiv zusammen mit den Wirtschaftsverbänden für diese Ansiedlung stark gemacht. Allerdings hatte ich ebenfalls für eine Neuausgründung von Studiengängen der FH Würzburg nach Bad Neustadt eingesetzt. Durch die vorschnelle Ankündigung durch Landtagspräsidentin Barbara Stamm in der Presse wird es nun wohl doch keine Neuausgründung im angedachten Umfang geben, sondern vielmehr die Schaffung eines Technologietransferzentrums, das mit 4,5 Mio. eine erste Anschubfinanzierung durch den Freistaat erhalten soll. Auf die Meldung von Kollegin Stamm hin waren mehrere andere Fachhochschulstandorte und vor allem die Stadt Schweinfurt Sturm gelaufen, die ihre eigenen Interessen dadurch massiv gefährdet sahen und befürchteten, dass bereits existierende Studiengänge nun weggekürzt würden.




Beim Anschliessenden Rundgang im Siemens Werk Brendlorenzen konnte MP Seehofer wieder ganz entspannt sein, hatte er doch zuvor für eine Anzahl von positiven Meldungen für die Siemensianer gesorgt.

Beim Anschliessenden Rundgang im Siemens Werk Brendlorenzen konnte MP Seehofer wieder ganz entspannt sein, hatte er doch zuvor für eine Anzahl von positiven Meldungen für die Siemensianer gesorgt.



9 Juli 2010

FW für Dienstrechtsreform

Eines der großen Gesetzeswerke dieses Jahres, die neue Dienstrechtsreform, fand auch die Zustimmung der Freien Wähler. Mit einem Zitat aus der Bibel beendete die Vorsitzende des Ausschusses für den öffentlichen Dienst Ingrid Heckner (CSU) die jüngste Sitzung des Gremiums: „Es ist vollbracht“, sagte sie. Es handelte sich nämlich um die letzte Beratung zum neuen Dienstrecht für Bayerns Verwaltung. In zweiter Lesung wird der Landtag Mitte Juli endgültig über die Norm abstimmen, die zum 1. Januar 2011 in Kraft treten soll.

6128 Seiten, sieben Teile und 16 Paragrafen: Die Umsetzung des neuen Regelwerks, dessen Bestimmungen rund 340 000 Beamte und Beschäftigte des öffentlichen Dienstes betreffen, wird mit schätzungsweise 220 Millionen Euro zu Buche schlagen. Ob dieser Summe und des verordneten Sparkurses hatten vor kurzem CSU-Haushaltspolitiker vorgeschlagen, die Reform um zwei Jahre zu verschieben. Ministerpräsident Horst Seehofer persönlich soll jedoch in den zuständigen Arbeitskreis gekommen sein und verkündet haben, dass die neuen Normen wie geplant in Kraft treten werden.Auch die Freien Wähler hatten dazu in einem Dringlichkeitsantrag die Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit der Politik, vor allem der Staatsregierung angemahnt. Rein in die Kartoffel, raus aus den Kartoffeln, nein, das war auch unsere Meinung, das geht nicht. Wenn man den Beamten etwas zusagt, dann kann man nicht kurz vor dem Ziel umdrehen.




Zusammen mit den Vertretern der Verbände wurden Anregungen und Vorschläge bei der Neuregelung des Dienstrechts, wie hier vom Vertreter des BLLV, mit ins Gesetz einbezogen.

Zusammen mit den Vertretern der Verbände wurden Anregungen und Vorschläge bei der Neuregelung des Dienstrechts, wie hier vom Vertreter des BLLV, mit ins Gesetz einbezogen.



Bereits jetzt steht fest, dass es sich bei diesen um eine der größten Reformen in der bayerischen Parlamentsgeschichte handelt. Allerdings ist diese nicht Resultat bayerischer Politik, sondern ein Gebot der Föderalismusreform. Zentrale Neuerung der bayerischen Version des Dienstrechts ist die drastische Reduzierung der Leistungs- und Fachlaufbahnen.

Einfacher, mittlerer, gehobener und höherer Dienst: Anstelle dieser vier Leistungslaufbahnen soll es künftig nur noch eine geben. Der Einstieg werde sich weiterhin nach Vorbildung und Qualifikation des Bewerbers richten. Allerdings soll der Aufstieg durchlässiger werden, indem man stärker als bislang auf das Leistungsprinzip abstellen möchte. Als Beleg für Leistung sollen unter anderem Fort- und Weiterbildung gewertet werden. Nach dem alten Gesetz gibt es sage und schreibe ungefähr 300 Fachlaufbahnen. Diese wird man in nur sechs aufgehen lassen: „Verwaltung und Finanzen“, „Bildung und Wissenschaft“, „Justiz“, „Polizei und Verfassungsschutz“, „Gesundheit“ sowie „Naturwissenschaft und Technik“ lauten jetzt die Oberbegriffe.

Einige der neuen Regelungen im alten Gesetz reagieren auf Lebensentwürfe, die in der Gesellschaft längst anerkannt sind. Im Dienstrecht werden sie bislang nämlich nicht berücksichtigt. Ab 1. Januar sollen junge Witwen und Witwer nicht länger diskriminiert werden und die Pension ihres verstorbenen Ehepartners erhalten. Bis dato ist dies nicht der Fall, wenn die verwitwete Person mehr als 20 Jahre jünger als ihr toter Partner ist und aus der Verbindung kein Kind hervorgegangen ist. Für diese Veränderung wurden gleich drei Anträge vorgelegt: von CSU/FDP, SPD und Freien Wählern.

Obwohl die meisten Anträge der Opposition von der Mehrheit aus CSU- und FDP-Abgeordneten abgelehnt wurde, bekam sie bei einzelnen Anliegen Zustimmung: Beispielsweise setzten die Sozialdemokraten durch, dass homosexuelle Beamte künftig ein Recht auf Familienzuschlag bekommen sollen, sofern ein eigenes oder das Kind des Lebenspartners im gemeinsamen Haus lebt.

In der letzten Sitzung bewerteten die fünf Fraktionen den Entwurf. „Das bayerische Dienstrecht ist nicht nur eine Umformulierung des Bundesrechts“, sagte die Ausschussvorsitzende Heckner (CSU). Die Norm sei zukunftsfähig, weil sie unter anderem auf den demografischen Wandel reagiere. Unter anderem sei gesichert, dass sich auch ein Beamter der unteren Besoldungsgruppen ein Leben im teuren München leisten könne. „Nur zum Teil gelungen“ erachtet Diana Stachowitz (SPD) die Reform. Beispielsweise habe man das Prinzip der Personalentwicklung nicht gesetzlich verankert.

Wir Freie Wähler hätten uns unter anderem mehr Flexibilität beim Renteneintritt „auch nach unten“ gewünscht.


9 Juli 2010

Mit Prof. Oberreuther im direkten Gespräch

Erstmalig fand das seit langem anvisierte interne Gespräch mit Polit-Professor Dr. Oberreuther  in den Fraktionsräumen der Freien Wähler statt. Auch er zählt zum Polit-Inventar Bayerns, wenngleich nicht bei einer Partei tätig, sondern zumeist als Kommentator für das Fernsehen. Ob er dabei immer unpolitisch wirkt? Diese Frage sollten Sie sich selber einmal stellen.

Jedenfalls war seine Einschätzung zur politischen Situation im Allgemeinen wie zu der der Freien Wähler im Speziellen hochinteressant. Da es ein internes Gespräch war, werde ich dazu auch keine weiteren Details hier an die Öffentlichkeit bringen.

Aber seine Hinweise, dass wir uns ein Berücksichtigungsprofil schaffen, die lokale Basisarbeit stärken und uns übergeordneten Themen stellen müssen, waren verfolgenswert und lehrreich zugleich.


6 Juli 2010

Politspiel „Der Landtag sind wir“ an der RS in Marktheidenfeld

Zusammen mit meiner Landtagskollegin Simone Tolle beantwortete ich gern alle Fragen rund um den Beruf "Politiker".

Zusammen mit meiner Landtagskollegin Simone Tolle beantwortete ich gern alle Fragen rund um den Beruf "Politiker".



Das Planspiel des Bayerischen Landtags, "Der Landtag sind wir", war am Montag zu Gast an der Staatlichen Realschule in Marktheidenfeld. Zusammen mit der Parlamentskollegin Simone Tolle und den Kollegen Eberhard Sinner und Karsten Klein, stand ich bei diesem, dem Gesetzgebungsverfahren im Landtag nachempfundenen Politspiel, den Schülerinnen und Schülern mit Rat und Tat zur Seite. Dabei wurden aktuelle Themen aus dem Bereich der Innen- und Sicherheitspolitik, wie die Ausweitung der Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen und Einrichtungen, behandelt. Im Anschluss stellten sich meine Kollegen und ich  auch gern den persönlichen Fragen der Schülerinnen und Schüler zum Berufsfeld Politiker. Dabei merkt man immer wieder, dass die Politikverdrossenheit nicht in dem Maße ausgeprägt ist, wie uns dies mitunter dargestellt wird. Allein das politische Wissen gerade bei landespolitischen Themen fehlt, da diese nicht in dem Umfang in den Medien präsent sind wie bundespolitische Angelegenheiten und Personen.




Wie im richtigen Plenum des Bayerischen Landtags gibt es auch unter den Schülern diejenigen die der Debatte aufmerksam folgen und andere, die sich mehr um sich selbst kümmern.

Wie im richtigen Plenum des Bayerischen Landtags gibt es auch unter den Schülern diejenigen, die der Debatte aufmerksam folgen und andere, die sich mehr um sich selbst kümmern.



24 Juni 2010

Bund Deutscher Forstleute im Landtag

Einmal mehr war das Thema Waldbewirtschaftung und Jagd unwillkürlich Thema beim Zusammentreffen mit den Vertretern des Bund Deutscher Forstleute in der Freie Wähler-Fraktion. Die prekäre Situation der Förster, die wesentlich durch die Reform Bayerische Staatsforsten, an Dramatik zugenommen hat, wurde ausführlich erörtert. Hierzu gaben die drei Vertreter des Bundes deutscher Forstleute, der stellv. Landesvorsitende Klaus Wagner, der Bezirksvorsitzende Oberpfalz Wolfgang Pröls und Herr Robert Nörr ihre vier Hauptforderungen an uns weiter:

-          Keine Verringerung der Revierzahlen

-          Die Forstverwaltung  muss eine eigenständige Verwaltung bleiben (keine Verschmelzung mit der Landwirtschaftsverwaltung)

-          Ein regelmäßiger fachlicher Austausch zwischen den Förstern der bayerischen Staatsforsten und denen der Forstverwaltung muss erfolgen

-          Die waldbauliche Beratung der privaten Waldbesitzer muss ausgeweitet werden. Hier sind dringend mehr Stellen im Doppelhaushalt 2011/2012 notwendig

Mit unserem Fraktionschef Hubert Aiwanger wurde kritisch über seine Äußerungen zur Jagd diskutiert. Nach wie vor sehen wir  Möglichkeiten der Entbürokratisierung in punkto Abschussplanung und Korrekturen im Bereich des Verbissgutachtens anzustreben und haben dies auch in einem Gesetzentwurf zum Jagdgesetz eingebracht. Hierbei dient das Projekt „Abschussplanlose Rehwildbejagung“ als Vorbild, bei dem auf ein besseres Miteinander zwischen Waldbesitzern und Jägern Wert gelegt  wird, regelmäßige gemeinsame Waldbegehungen und eine Orientierung an den waldbaulichen Zielen.

Mit dem Fraktionsvorsitzenden Hubert Aiwanger und Landtagsvizepräsident Peter Meyer begrüßten wir die Vertreter des Bundes Deutsche Forstleute im Landtag

Mit dem Fraktionsvorsitzenden Hubert Aiwanger und Landtagsvizepräsident Peter Meyer begrüßten wir die Vertreter des Bundes Deutsche Forstleute im Landtag



23 Juni 2010

Auf Waldbegang in Oberthulba

Das Thema Waldbewirtschaftung lässt mich aktuell nicht ruhen. Auf Einladung des Bürgermeisters von Oberthulba, Gotthard Schlereth, nahm ich in meiner Zweitheimat die Diskussion mit den Waldbesitzern, Förstern, Forstverwaltung und Jagdpächter auf, um das heiß diskutierte Thema der vergangenen Wochen etwas auf sachlichere Ebene zu bringen. Hierbei blieben Veränderungen bei der Abschussplanung und dem Verbissgutachten nicht außen vor, jedoch wurde auch klar deutlich, dass die Individualität jedes einzelnen Waldreviers und die Ziele der Waldbewirtschaftung dabei berücksichtigt werden müssen.

Auf ein breites Interesse stiess der diesjährige Waldbegang in Oberthulba.

Auf ein breites Interesse stiess der diesjährige Waldbegang in Oberthulba.



18 Juni 2010

Den Privatschulen wird die Luft abgedrückt

Die Staatsregierung kennt weder Freund noch Feind wenn es um die Änderungen zum Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetz. Ein prominentes Opfer sollen dabei wohl die Privatschulen in Bayern werden. Rund 1200 Privatschulen gibt es derzeit im Freistaat, Tendenz steigend. Und das ist wohl der Hauptgrund, weswegen die Staatsregierung die Privatschulen mit teilweise massiven Kürzungen ausbremsen will.

Durch die Neuregelung des Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetzes, das momentan durchs Parlament gepeitscht wird und bereits zum 1. August in Kraft treten soll wird die Planungssicherheit der Privatschulen eingeengt.

Die Nachfrage nach privaten Schulen steigt ständig, jeder achte bayerische Schüler besucht derzeit eine solche Schule. Diese Schulen überzeugen wegen ihrer pädagogischen Konzepte, die mehr auf den einzelnen Schüler bzw. die Situation vor Ort zugeschnitten sind und oft bessere Rahmenbedingungen wie kleinere Klassen bieten. Möchte man diese pädagogische Konkurrenz ausschalten?

Besonders davon betroffen sind die über 100 Montessori-Schulen, die durch die geplanten Gesetzesänderungen in ihrer Existenz bedroht sind. Zuschüsse, die sich an der Schülerzahl des Vorjahres anstatt an der aktuellen Zahl orientierten, sind nicht ausreichend. Außerdem ist das Verbot der Freistellung von verbeamteten Lehrern ohne Übergangsfrist bereits ab dem kommenden Schuljahr Zielsetzung der Regierung. Bürokratische Vorschriften beim Übergang zur Mittleren-Reife-Klasse, die dem pädagogischen Ansatz dieser Schulen nicht gerecht werden würden, sind zusätzliche Hürden.

Wenn man bedenkt, dass die Kosten pro Schüler an Privatschulen nur 60 Prozent des Aufwands an Regelschulen betragen, dann sind die geplanten Änderungen reine Schikane und durch nichts zu rechtfertigen. Außerdem schafft man durch die Tatsache, dass von den geplanten Änderungen die kirchlichen Schulen ausgenommen werden, Privatschulen erster und zweiter Klasse!

Die Freien Wähler verlangen von der Staatsregierung, auf diese Existenz bedrohenden Maßnahmen zu verzichten, so dass nach wie vor in Bayern ein schulisches Angebot bestehen könne, das den Bedürfnissen aller Schüler und Eltern entgegenkomme. Gute Rahmenbedingungen für alle Schulen – kleinere Klassen, mehr Lehrer – dann können an allen Schulen moderne pädagogische Konzepte von motivierten Lehrern um die Elterngunst wetteifern.


18 Juni 2010

Kommunalfinanzen im Visier

Wer von Ihnen, liebe Leser, in einem kommunalen Gremium sitzt, weiß um die Dramatik der Thematik Kommunalfinanzen. Den Letzten beißen bekanntlich die Hunde und das sind die Kommunen. Aber auch den Bezirken geht es kein Deut besser. Vertreter des Verbandes der Bayerischen Bezirke haben sich im Bayerischen Landtag deshalb mit Abgeordneten der Freie Wähler Landtagsfraktion zu einem Meinungsaustausch über die sich zuspitzenden Finanzprobleme der Bezirke getroffen. Im Mittelpunkt der Diskussion standen die Zuwendungen des Freistaates aus dem Finanzausgleichsgesetz (FAG) sowie das nach Auffassung der Bezirksverbandsvertreter „erhebliche Aufmerksamkeitsdefizit der Staatsregierung für die Probleme von Bezirken, Kommunen und Gemeinden.“

Deshalb sind wir Freien Wähler genau am richtigen Platz, nämlich im Bayerischen Landtag. Insgesamt ist festzustellen, dass sich die politische Wahrnehmung der Kommunen im Landtag in den vergangenen Monaten aufgrund der Präsenz der Freien Wähler deutlich verstärkt hat. Die Parteien sind in einer hab Acht-Stellung. Entscheidend ist jedoch, dass wir an dem Thema dran bleiben, dass wir gemeinsam die Staatsregierung immer wieder auffordern, ihre gegenüber den Bezirken ignorante Politik zu ändern. Dies ist vor allem seitens des Sozialministeriums festzustellen.

Unsere Landtagsfraktion muss auch künftig massiv Druck auf die Staatsregierung beim Thema Finanzausstattung ausüben. Diese Botschaft konnten wir aus dem gemeinsamen Abend ganz klar mitnehmen. Rettet die Kommunen, bevor es zu spät ist!

Eine Kernfrage ist, wie wir effektiv helfen können, dass unsere Kommunen den Gürtel nicht noch enger schnallen müssen als bisher geschehen. Ich setze mich für mehr Entscheidungsspielraum der Kommunen ein; sie sollen selbst entscheiden können, für welche Maßnahmen sie beispielsweise Fördermittel einsetzen.

Grundlegende Forderungen etwa des Präsident des Verbandes der Bayerischen Bezirke, Manfred Hölzlein, waren: „Was wir brauchen, ist mehr Geld im Finanzausgleichssystem, eine Erhöhung der Mittel nach Artikel 15 des Finanzausgleichsgesetzes. Wenn das nicht bald passiert, sind die Bezirke gezwungen für die zu erbringenden, immer weiter steigenden Sozialhilfeleistungen bei den Landkreisen eine höhere Bezirksumlage einzufordern. Das löst dann eine Kettenreaktion aus: Die Kreisumlage, die die Gemeinden zu zahlen haben, müsste dann ebenfalls erhöht werden, und die finanziellen Mehrbelastungen würden immer weiter nach unten durchgereicht – bis wir Bürger es über drastisch erhöhte Abgaben jeden Tag ganz bitter im eigenen Geldbeutel spüren. Die Staatsregierung sollte nicht vergessen, dass der Anteil der Bezirke an den Sozialausgaben rund 2,7 Milliarden Euro beträgt – das sind gut 80 Prozent der gesamten Sozialausgaben des Freistaats. Um diese Belastungen weiter schultern zu können, benötigen wir künftig anstatt 583 Millionen 700 Millionen Euro nach Artikel 15 FAG!“

Das sind klare Worte und die harten Fakten, an denen es nichts zu deuteln gilt. Ein immer größeres Problem ist auch die immer härtere Abwälzung finanzieller Verpflichtungen auf die kommunale Ebene. Die Kommunen können die Aufgaben der Daseinsvorsorge bald nicht mehr leisten. Deswegen benötigen wir dringend mehr Geld im System. Das müsste auch der Staatsregierung einleuchten, denn die weiß nur zu genau, dass die Pflichtaufgaben der Bezirke zu 92 Prozent gesetzlich festgelegt sind – ohne jegliche Manövriermöglichkeiten.

Hinzu kommt, dass Mindereinnahmen in Höhe von 190 Millionen Euro und wegen steigender Fallzahlen zusätzliche Kosten von rund 130 Millionen Euro anfallen. Das reißt ein Haushaltsloch von 320 Millionen Euro. Daneben sind für 2012 weitere Kostensteigerungen im Sozialsektor der Bezirke um fünf Prozent prognostiziert. Dies würde allein für 2011 eine Erhöhung der Bezirksumlage um etwa drei Prozent bedeuten.

Aber grundsätzlich muss man bei der angespannten Finanzlage auch eine Überprüfung verschiedener gesetzlicher Standards andenken. Und zwar einerseits im Sozialbereich, aber auch bei den Anforderungen an die Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur sowie die Ökostandards.

Das nahm Reinhold Frank, Sozialreferent des Verbandes der Bayerischen Bezirke, gleich auf und verwies auf die Jahren 2003 und 2004 als die kommunalen Spitzenverbände in Bayern mit Unterstützung der Staatsregierung angesichts der seinerzeit als dramatisch eingeschätzten Finanzlage der kommunalen Haushalte zahlreiche Vorschläge zum Standardabbau sowie zur Kostendämpfung im Sozialbereich ausgearbeitet hatten. Davon wurden eine Reihe der Vorschläge in den Entwurf eines Gesetzes zur Entlastung der Kommunen im sozialen Bereich eingebracht. Diese Gesetzesinitiative wurde seinerzeit vom Bundesrat beschlossen, scheiterte anschließend jedoch im Bundestag.

Im Bereich der Jugendhilfe wurden später einige Vorschläge im Rahmen des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe berücksichtigt. Und so sieht unsere Lage heute aus: Aufgrund der Finanzmarktkrise befinden sich die Kommunen in einer noch schlimmeren Situation als in den Jahren 2003 und 2004. Selbst wenn die zu erwartenden Steuereinnahmeausfälle mittelfristig durch eine konjunkturelle Belebung wieder ausgeglichen werden, treffen sie die kommunalen Haushalte aufgrund der extrem hohen Bindungen bei den Ausgaben für soziale Pflichtleistungen ins Mark. Das gesamte steuerfinanzierte Sozialleistungsrecht muss daher aus kommunaler Sicht einer Überprüfung unterzogen werden; unter Beachtung der Grundsätze der Subsidiarität und der Nachrangigkeit gegenüber anderen Sozialleistungssystemen.

Auch für den bayerischen Haushalt ist keine Besserung zu erwarten. Es ist derzeit nicht abzusehen, dass der Bund den Kommunen zur Hilfe eilt: Wir müssen für das Jahr 2011 mit etwa zwei bis drei Milliarden Euro Mindereinnahmen bei bayerischen Landeshaushalt rechnen. Ein ausgeglichener Haushalt ist vor diesem Hintergrund nicht mehr realistisch; um eine Neuverschuldung wird der Freistaat wohl nicht herumkommen. Das schränkt seine Möglichkeiten weiter ein, den Bezirken eine erhöhte Zuwendung nach Artikel 15 des FAG zuzubilligen.


18 Juni 2010

Jugendlichen Freude an der politischen Arbeit vermitteln

Damit interessierte Jugendliche diese Gelegenheit bekommen, Strukturen, Aufgaben und Arbeitsabläufe politisch relevanter Institutionen kennen zu lernen, forderten wir im Bildungsausschuss die Staatsregierung auf, bei den Fraktionen des Bayerischen Landtags, politischen Stiftungen und Initiativen, Landkreis- und Stadtverwaltungen sowie bei überparteilichen Bildungs- und Jugendinstitutionen, dafür zu werben, dass Plätze für ein Freiwilliges Soziales Jahr Politik zur Verfügung gestellt werden.

Von einem solchen Freiwilligen Sozialen Jahr Politik verspreche ich mir, dass die Jugendlichen ein aktives Mitwirken an der Gestaltung des Gemeinwesens sowie eine Förderung von Respekt und Toleranz junger Menschen anderen Haltungen und Meinungen gegenüber bekommen.

Politische und gesellschaftliche Ereignisse aus der Nähe zu betrachten und mit zu erleben, fördern das Interesse junger Menschen an demokratischen politischen Prozessen und wir gehen davon aus, dass die Bereitschaft wählen zu gehen, erhöht wird.

In unserer parlamentarischen Initiative verwiesen wir auf die Bundesländer Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, die bereits ein Freiwilliges Soziales Jahr Politik anbieten und dies mit durchschlagendem Erfolg.

Auch die jüngste Shell-Jugendstudie weist beispielsweise aus, dass drei Viertel aller Jugendlichen in ihrer Freizeit oft oder gelegentlich nach einem sinnvollen Betätigungsfeld suchen und ihre freie Zeit für soziale bzw. gesellschaftliche Zwecke nutzen. Umweltorganisationen oder Bürgerinitiativen werden hier als Beispiele genannt.

Zu Besuch im Landtag zeigen Schülergruppen dass sie durchaus  politischen Sachverstand haben, wie hier die Schüler des Friedrich-König Gymnasiums aus Würzburg.

Zu Besuch im Landtag zeigen Schülergruppen dass sie durchaus politischen Sachverstand haben, wie hier die Schüler des Friedrich-Koenig Gymnasiums aus Würzburg.



Ich könnte mir aber spontan auch vorstellen, dass die jungen Freiwilligen in dieser Zeit Wissenswertes nicht nur über die politische Arbeit lernen, sondern Projektmanagement und Teamarbeit ihnen Gelegenheit geben, sich über ihre verschiedenen Einsatzbereiche auszutauschen und so voneinander lernen.

Diese Chance sollten wir in Bayern auch ergreifen, so war unsere Meinung und auch die der Fraktionen von Bündnis90/Grüne und SPD. Die Regierungskoalition aus CSU/FDP jedoch lehnte den Antrag mit haarsträubenden Begründungen ab. Bei einer Nachfrage am Sozialministerium habe man angeblich keinen Bedarf gesehen. Fragt sich nur, wo ein Bedarf seitens des Sozialministeriums abgefragt worden sein soll, wenn das Projekt Freiwilliges Soziales Jahr Politik noch gar nirgends bekannt war.

Meine eindeutige Meinung, … Chance vertan! Wahrscheinlich hat die CSU Bedenken, wenn sich Jugendliche intensiver mit politischen Abläufen befassen, dass diese andere politische Gruppierungen erkennen.


18 Juni 2010

Zu Gast im Polizeipräsidium Unterfranken

Einen Besuch im Polizeipräsidium Unterfranken stattete ich zusammen mit zwei Kollegen der Freie Wähler Landtagsfraktionwaren,  Dr. Hans-Jürgen Fahn und Joachim Hanisch, ab . Im mit 2500 Mitarbeitern größten Flächenpräsidium diskutierten wir mit Polizeipräsidentin Liane Matthes aktuelle Themen wie Jugendalkoholismus, Gewalt gegen Polizeibeamte, Personalsituation und –entwicklung sowie das Gesundheitsmanagement. In Unterfranken gab es im vergangenen Jahr eine deutliche Zunahme von Straftaten unter Alkoholeinfluss von 17,9% zu verzeichnen. Ausführlich interessierte ich mich vor allem über die Arbeit der Polizei in den ländlichen Räumen, speziell dem Landkreis Main-Spessart und auch die Zusammenarbeit mit den angrenzenden Bundesländern Hessen, Bayern und Thüringen. Als Mitglied im Ausschuss für Fragen des öffentlichen Dienstes kamen auch Besoldungsfragen zur Sprache sowie die Handhabung des Gesundheitsmanagements. Oft können die vier Stunden Dienstsport pro Woche jedoch wegen Personalmangel nicht regelmäßig durchgeführt werden, was ich als sportpolitische Sprecher meiner Fraktion und ehemaliger Sportlehrer sehr bedauerlich finde, da dadurch meiner Ansicht nach ein wichtiger Ausgleich zum Büro-oder Streifendienst den Polizeibeamten verloren geht.

Die Fraktion zu Gast in der Einsatzzentrale der Polizei Unterfranken

Die Fraktion zu Gast in der Einsatzzentrale der Polizei Unterfranken



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