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27 Januar 2017

Wie steht es um die Arbeitsmarktsituation in MSP?

Die Arbeitslosenquote ist nicht nur in Deutschland ein Dauerthema. Ein Blick auf EU-Staaten wie Spanien und Griechenland macht uns bewusst, dass vor allem Jugendarbeitslosigkeit in einzelnen EU-Staaten zu einem großen Problem geworden ist. Deutschland steht mit seiner vergleichsweise niedrigen Arbeitslosenquote gut da und vor allem Main-Spessart kann stolz sein: Mit einer Arbeitslosenquote von nur 2,1% nimmt der Landkreis eine Spitzenposition ein. Doch wie kommt es zu einer solch erfolgreichen Quote? Beim Jobcenter Main-Spessart habe ich mich über die verschiedenen arbeitsmarktpolitischen Instrumente informiert.


Die erfolgreiche Vermittlung aller Arbeitslosen ist selbstverständlich das Ziel, das die Jobcenter in ganz Deutschland anvisieren – darüber, wie realistisch dieses Ziel ist, kann man natürlich kontrovers diskutieren. Den Jobcentern stehen jedoch verschiedene arbeitspolitische Maßnahmen zur Verfügung, um die Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu beschleunigen.


Je nach persönlicher Situation der Kunden, also den nach Arbeit suchenden Mitbürgerinnen und Mitbürgern, finden in regelmäßigen Abständen individuelle Beratungs- und Vermittlungsgespräche statt. Um für den Arbeitgebern die Eingliederung von Arbeitnehmern, deren Vermittlung wegen in ihrer Person liegenden Gründen erschwert ist, attraktiver zu gestalten, können diese zum Ausgleich einer Minderleistung einen Zuschuss zu den Lohnkosten erhalten.




Dr. Klaus-Uwe Gerhardt  / pixelio.de

Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de


Die verschiedenen Maßnahmen der Jobcenter setzen sich generell aus Maßnahmen bei einem Arbeitgeber, Maßnahmen bei einem Träger und Maßnahmen bei einer privaten Arbeitsvermittlung zusammen. Ausbildungssuchende, Arbeitsuchende und Arbeitslose können so ihren Bedürfnissen nach gezielt gefördert werden. Dazu zählen die Heranführung an den Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt, die Feststellung, Verringerung oder Beseitigung von Vermittlungshemmnissen, die Vermittlung in eine versicherungspflichtige Beschäftigung, die Heranführung an eine selbstständige Tätigkeit oder die Unterstützung bei der Stabilisierung einer Beschäftigungsaufnahme.


Weiterbildungsmaßnahmen, Ausbildungsbegleitende Hilfen, Außerbetriebliche Berufsausbildungen, Arbeitsgelegenheiten wie 1€-Jobs bei Trägern und Vereinen, oder Förderungen mit Hilfe es Bundesprogramms des Europäischen Sozialfonds zum Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit sind nur einzelne Beispiele, wie vielfältig die verschiedenen Hilfen seitens der Jobcenter aussehen können.


Dass die Integration in den Arbeitsmarkt im Landkreis Main-Spessart gut funktioniert, zeigt natürlich unsere Arbeitslosenquote. Ich bin froh, dass es so ist – denn anders würde die Abwanderung in Ballungsgebiete zunehmen und der ländliche Raum würde noch stärker geschwächt. Die großen Firmen wie Warema, Procter & Gamble, Bosch Rexroth, MiWe und viele weitere sind daher eine wichtige Säule in der arbeitspolitischen Struktur unserer Region, die es unbedingt zu erhalten gilt! Und dazu gehört auch eine ordentliche Anbindung unserer Region an die Fernverkehrsstraßen, deshalb brauchen wir baldmöglichst den Baubeginn der B26n.



						


15 Dezember 2016

Breitbandausbau steckt nach wie vor in den Kinderschuhen

Wer kennt es nicht, das Gefühl der Hilflosigkeit, wenn man in einem Funkloch steht oder auf dem Handy kaum Datenvolumen empfangen kann, man aber dringend etwas (für die Arbeit) erledigen muss? Das ständige überall-erreichbar-sein ist für uns zur Selbstverständlichkeit geworden.


Im Landesentwicklungsprogramm ist festgeschrieben, dass vorhandene Disparitäten in Bezug auf die Digitalisierung und den Breitbandausbau im Land abgemildert und die Entstehung neuer vermieden werden soll. Doch inwiefern ist uns dies im Freistaat bereits gelungen? Denn es kommt mir durchaus öfter so vor, als würde ich Funk- und Datenlöcher magisch anziehen.




Joachim Kirchner  / pixelio.de

Joachim Kirchner / pixelio.de


Bayern hat sich, das ist unbestreitbar, in Bezug auf die flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet in den vergangenen sechs Jahren auf den Weg gemacht. Denn ich kann mich noch sehr gut an unsere Anfangszeit im Parlament erinnern, als die damals vorherrschende CSU-Meinung, dass es der „Markt schon regele“, noch galt und wir Freie Wähler mit einer Vielzahl von Initiativen die Staatsregierung zum endlich-Handeln zwingen mussten.


Bisher sind im nunmehr zweiten Förderprogramm zum Breitbandausbau erfreuliche 94% der Gemeinden in Bayern in das Verfahren zur Breitbandförderung eingestiegen, 940 Gemeinden haben bereits einen Förderbescheid über insgesamt rund 345 Millionen Euro erhalten. Neben der Breitbandförderung ist außerdem ein weiterer Schwerpunkt der Ausbau der Glasfaser bis in die Gebäude, also der sogenannte FTTB (fibretothebuilding)-Ausbau. Doch Glasfaser bis ins Gebäude ist in Bayern weitestgehend darauf beschränkt, dass dies in der Landeshauptstadt München sukzessive umgesetzt werden kann. Der Alltag, gerade in den 65% ländlichen Räumen in Bayern, ist der FTTC-Ausbau, also Glasfaser bis an den Kabelverzweiger und dann die Weiterführung der Breitbandfrequenzen über Kupferkabel. Natürlich ist es vor allem in Gewerbegebieten dringend notwendig, für die höchste Bandbreite zu sorgen, ein weiter Weg liegt da noch vor uns.


Die Anfang des Jahres durch die Europäische Kommission veröffentlichten Ergebnisse des Indexes für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft 2016 zeigt sehr klar auf, wo Deutschland bei der Abdeckung mit NGA-Netzen, also Netzen der nächsten Generation mit schnellem Internet, liegt: auf Platz 13 der insgesamt 28 EU-Staaten.


Obwohl Bayern mit 80,3% etwa 1% über dem Bundesdurchschnitt bei der Versorgung mit schnellem Internet liegt, ist der Vergleich auf europäischer Ebene meiner Meinung nach entlarvender und zeigt auf, dass es noch viel zu tun gibt. Nur wenn wir kontinuierlich an der Digitalisierung und dem Breitbandausbau arbeiten, können wir verhindern, den Anschluss zu verlieren. Deutschland muss auf Technologie und Innovation bauen – mit Internet im Schneckentempo wird das jedoch nichts. Wir FREIE WÄHLER fordern daher schon lange eine weitere Stärkung des Breitbandausbaus – und das natürlich und vor allem auch im ländlichen Raum! Ein lebendiges Beispiel, wie schlecht dort die Situation ist, habe ich erst kürzlich im Landkreis Schweinfurt in den Schonunger Ortsteilen Löffelsterz und Reichmannshausen erlebt, wo derzeit Breitbandgeschwindigkeiten bis 1 mBit das Höchste der Gefühle sind. Da kann ich gut nachvollziehen, dass die Bürger sich vernachlässigt fühlen.



29 September 2016

Enthüllung geodätischer Referenzpunkt in Würzburg

Am Montagmorgen war ich zur Vorstellung des neuen geodätischen Referenzpunktes in Würzburg eingeladen. Neben mir waren trotz schlechtem Wetter etwa 30 weitere Gäste anwesend, unter anderem mehrere Landtagsabgeordnete, der Leiter des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Würzburg, Emil Fischer und der Präsident des zuständigen Landesamtes, Dr. Klement Aringer. Der neue Referenzpunkt findet sich direkt am Main zwischen Kranenkai und Kongresszentrum.

referenzpunktWas genau kann man sich eigentlich unter einem geodätischen Referenzpunkt vorstellen? Ein solcher Standort bietet die Möglichkeit, Geräte, die die GPS-Technologie verwenden, auf deren Genauigkeit zu prüfen. Das Würzburger Vermessungsamt hat hierzu den Punkt unter Verwendung des Satellitenpositionierungsdienstes der deutschen Landesvermessung (SAPOS) zentimetergenau bestimmt. Neben den gängigen GPS-Koordinaten werden auch UTM-Koordinaten sowie die Höhe (in Würzburg 171,8 m ü. NHN) angegeben. Diese Daten kann nun jeder in Würzburg mit den Angaben aus seinen Geräten abgleichen. Mittlerweile gibt es in Bayern über 50 solcher Punkte, unter anderem auch in Lohr am Main und Schweinfurt.

referenzpunkt2Besonders interessant ist dieses Angebot für Sportler, die beispielsweise ihre Lauf- oder Radstrecken aufzeichnen. Geocacher profitieren davon auch. Da sie oft genaueste Angaben brauchen, um versteckte Gegenstände zu finden, ist die Abweichung ihrer Geräte vom wirklichen GPS-Wert für sie von großer Bedeutung. Geocacher, Radfahrer und Wanderer nutzen heutzutage oft ihre Smartphones als GPS-Empfänger. Diese sind laut Emil Fischer je nach Aktualität des Modells sehr ungenau, bei älteren Smartphones weicht der Wert schon mal um zehn Meter vom professionell gemessenen ab.

Alle Geräte, die die GPS-Technologie verwenden, also Smartphones, Navigationsgeräte usw., können in Würzburg zwar überprüft werden. Die Möglichkeit, diese Geräte zu kalibrieren, also anhand der Referenzwerte abzugleichen und zu justieren, besteht allerdings meist nicht. Dennoch dürfte der neue geodätische Referenzpunkt interessierte Würzburger anziehen und erhöht nicht zuletzt auch die touristische Attraktivität der Stadt Würzburg


10 August 2016

Wir brauchen dringend eine Gigabit-Offensive für Bayern

Die Aussage von unserer Wirtschaftsministerin Aigner, die Mobilfunkversorgung sei „noch nicht überall optimal“, ist maßlos untertrieben, wie ich in einem Blog über die Lage in Habichsthal bereits näher erläutert habe. Und auch in Sachen Breitband hängt der Freistaat hinterher.


Wenn von Bayern als einer Vorstufe zum Paradies gesprochen wird, kann man nicht einfach die großen Baustellen im Freistaat ignorieren. Schön, dass Frau Aigner Verbesserungsmaßnahmen bei der Mobilfunkversorgung und der Mittelstandsförderung verkündet und zusätzliche Maßnahmen im Rahmen der Digitalisierung Bayerns fordert. Das ist mir jedoch nicht genug, denn Bayern muss bei der Digitalisierung vorangehen und nicht nur immer wieder den Anschluss zur Spitze suchen. Wir krebsen bei der Digitalisierung auf dem Fleck, das muss einmal deutlich gesagt werden.


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Wir FREIE WÄHLER fordern daher eine Gigabit-Offensive für den Mittelstand und schnelles Internet in Bayerns Zügen, um wieder ganz vorne mitspielen zu können. Die von uns FREIEN WÄHLERN ins Leben gerufene Gigabit-Offensive beinhaltet ein Förderprogramm für Hochleistungsinternetanschlüsse mit bis zu 1.000 Mbit/s für mittelständische Unternehmen, da dies beispielsweise den ländlichen Raum für viele Unternehmen attraktiver machen und vorantreiben würde. Denn sind wir einmal ehrlich: ein Architekturbüro beispielsweise ist auf schnelles und leistungsfähiges Internet angewiesen, viele Orte Bayerns würden hier von vornherein als möglicher Standort ausgeschlossen werden und genau das muss sich ändern.


Außerdem setzen wir uns für ein Förderprogramm zur vollen Mobilfunknetzabdeckung entlang aller bayerischen Bahnstrecken ein und fordern ein kostenfreies WLAN in allen bayerischen Regionalzügen. Wir leben im digitalen Zeitalter, dass nicht alle Bahnkunden Zugang zum WLAN haben, wird dem – auch im internationalen Vergleich – nicht gerecht. Kein Wunder, dass Unternehmen wie Flix-Bus für viele attraktiver geworden sind, als die Bahn. Außerdem ist eine Ausstattung aller bayerischen Regionalzüge mit Mobilfunk-Signalverstärkern, sogenannten Repeatern, nötig.


Ich finde es wichtig zu betonen, dass es hier um den Ausbau der Zukunft geht. Es kann nicht sein, dass an einer so wichtigen Stellschraube so gespart wird – das kann unser Bundesland schneller unattraktiv machen, als man meinen könnte.



2 August 2016

Mangelnde Mobilfunkabdeckung kickt ländlichen Raum ins Aus

Habichsthal ist ein Paradebeispiel dafür, warum wir FREIE WÄHLER vehement für eine flächendeckende Mobilfunkversorgung in ganz Bayern kämpfen. Wir leben im digitalen Zeitalter, dass es innerhalb unseres Bundeslandes weiterhin Regionen mit mangelnder Mobilfunkabdeckung gibt, ist eine Katastrophe – und das nicht nur in Bezug auf das Ziel der gleichwertigen Lebensbedingungen im Freistaat.


Die Telekom hat bisher die Versorgung in Habichsthal über einen ehemaligen Fernsehumsetzer geprüft, dieser kann aufgrund der Topografie allerdings nicht über Richtfunk angebunden werden. Obwohl in Habichsthal mittlerweile Glasfaser verfügbar ist, ist eine Anbindung des Sendemasts sowie die Kosten für Systemtechnik und Betrieb einer herkömmlichen Mobilfunkanlage für die Telekom aufgrund der nur 380 Einwohner aus wirtschaftlichen Gründen nicht realisierbar.




siepmannH  / pixelio.de

siepmannH / pixelio.de


Im Bayerischen Landtag fordern wir FREIE WÄHLER daher, dass sich die Staatsregierung für eine lückenlose und leistungsfähige Mobilfunkversorgung in allen besiedelten Gebieten, also auch entlang aller Verkehrswege in Bayern, einsetzt. So könnte auch für die Bürgerinnen und Bürger in Habichsthal eine Steigerung der Lebensqualität erreicht werden. In Zusammenarbeit mit allen beteiligten Akteuren wie beispielsweise den Mobilfunkbetreibern und den Kommunen müssen Lösungsansätze entwickelt werden. Wir FREIE WÄHLER fordern deshalb konkrete Handlungspläne wie ein Förderprogramm zur möglichst effizienten Schließung der Wirtschaftlichkeitslücken beim Netzausbau in unterversorgten Gebieten. Des Weiteren wollen wir die Unterstützung nationaler Roaming-Ansätze vorantreiben, sodass auch in unterversorgten Gebieten auf einen dritten Netzbetreiber zurückgegriffen werden kann. Zusätzlich liegt uns natürlich der Ausbau und die verbesserte Nutzung bestehender Infrastruktur sowie eine Festsetzung weitergehender Ausbauverpflichtungen als bisher am Herzen.


Wir wissen alle, wie wichtig Telefonie und Internet heute für uns sind. Ich würde mich auch nicht dazu entschließen, in einen Ort zu ziehen, in dem mir Beides weitestgehend verwehrt bliebe. Vor allem für den ländlichen Raum ist dies eine Existenzbedrohung, denn die Schere zwischen Nord und Süd geht immer weiter auseinander. Eine gute Infrastruktur würde schon viel zu einer gesteigerten Attraktivität des ländlichen Raumes beitragen und so hoffentlich der Nord-Süd-Abwanderung vorbeugen.


So ist die Bayerische Staatsregierung an Beispielen wie Habichtsthal gefordert den Sonntagsreden auch Taten folgen zu lassen, um die ländlichen Räume nicht ins Aus zu kicken.



29 Juli 2016

Breitbandausbau mit Tücken

Sind wir mal ehrlich: wer wünscht sich heutzutage nicht einen zuverlässigen und schnellen Internetanschluss?! Wir FREIE WÄHLER setzen uns im Bayerischen Landtag daher schon lange für einen flächendeckenden Breitbandausbau auch im ländlichen Raum ein. Dass jedoch auch bereits vorhandenes Breitband Probleme aufwerfen kann, habe ich erst kürzlich in Schonungen erlebt.


Da sich für die Orte Abersfeld, Waldsachsen und Forst kein Telekommunikationsunternehmen gefunden hat, das die Orte innerhalb der nächsten drei Jahre eigenwirtschaftlich ausgebaut hätte, greift hier das Breitbandförderprogramm und somit eine Höchstförderung von bis zu 90 Prozent für den Ausbau durch die Telekom. Für die Orte Marktsteinach und Hausen hat die Telekom hingegen schon im Vorfeld den eigenwirtschaftlichen Ausbau signalisiert und auch in Schonungen und Mainberg ist der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau durch die Telekom bereits abgeschlossen.




Karl-Heinz Laube  / pixelio.de

Karl-Heinz Laube / pixelio.de


Große Sorgenkinder sind die Ortschaften Reichmannshausen, Löffelsterz und Rednershof. Hier hat das Telekommunikationsunternehmen FPS den eigenwirtschaftlichen Ausbau in die Hand benommen, das Breitbandförderprogramm greift hier also nicht. Beklagt wird in dieser Region von den Bürgerinnen und Bürgern nun vor allem die markante Marktstellung von FPS. Kaum vorstellbar, doch die Preise für den Internetzugang liegen hier 45 bis 100 Prozent über den derzeitigen Marktpreisen. Theoretisch könnte das FPS-System auch von anderen Anbietern genutzt werden, aufgrund der Zuzahlungen ist diese Variante für andere Telekommunikationsanbieter jedoch nicht attraktiv.


Die Bewohner der drei Ortschaften haben jetzt also ein gut ausgebautes Netz, doch die Kosten hierfür sind horrend. Ich stimme den Betroffenen zu und bin auch der Meinung, dass das Breitbandförderprogramm somit Monopolstrukturen schafft. Ich werde mich daher im Landtag einmal über die genauen Regelungen informieren und mich dafür einsetzen, dass hier mögliche Alternativlösungen erarbeitet werden.


Dass eine Lösung in Bezug auf den Breitbandausbau her muss, fordere ich schon lange: wir können in Bayern in keinem Fall von gleichwertigen Lebensbedingungen sprechen, wenn der ländliche Raum nicht ebenso gut ausgestattet ist wie Metropolregionen. Eine vernünftige Internetanbindung ist das A und O für Familien, Unternehmen und Behörden – ohne sie werden wir es nicht schaffen, den ländlichen Raum für alle attraktiv zu machen. Dabei ist genau das dringend nötig.



28 Juli 2016

Stromausfall kann gefährlich werden

In der heutigen digitalen Zeit macht man sich selten Gedanken darüber, in Notfällen niemanden erreichen zu können. Natürlich, denn das Smartphone ist immer am Mann, schnurlose Telefone gehören zur Selbstverständlichkeit und zur Not gibt es auch die Möglichkeit über Skype zu telefonieren. Dennoch hat mich ein besorgter Bürger aus Habichsthal auf eine durchaus prekäre Situation aufmerksam gemacht.


Die Mobilfunkversorgung ist laut der Telekom im Spessarter Habichsthal nicht optimal, wobei ich das noch eine Untertreibung finde. Durch die Umstellung auf IP-basierte Anschlüsse ist im Falle eines Stromausfalls keine Telefonie mehr möglich, das schließt das Absetzen eines Notrufes mit ein. Erschreckend, wie schnell man in unserer vernetzten Welt im Falle eines Notfalls also allein und hilflos da steht. Dass sich die Habichsthaler über diese Situation große Sorgen machen, ist für mich mehr als verständlich.


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Um eine alternative Lösung zu finden habe ich mich daher direkt mit der Telekom in Verbindung gesetzt und die Situation mit den zuständigen Mitarbeitern diskutiert. Schnell wurde klar, dass die Lage in Habichsthal auch für die Telekom wenig zufriedenstellend ist. Bisher wurde die Versorgung über einen ehemaligen Fernsehumsetzer geprüft, dieser kann aufgrund der Topografie allerdings nicht über Richtfunk angebunden werden. Zwischenzeitlich ist in Habichsthal zwar Glasfaser verfügbar, die Anbindung des Sendemasts, die Kosten für Systemtechnik und Betrieb einer herkömmlichen Mobilfunkanlage sind jedoch für die Telekom angesichts von nur 380 Einwohnern aus wirtschaftlichen Gründen nicht realisierbar.


Damit die Habichsthaler im Falle eines Notfalls nicht im Regen stehen gibt es jedoch Möglichkeiten, um das Absetzen eines Notrufs zu gewährleisten: Sobald das Endgerät, also der Router oder das Telefon, mit einer unterbrechungsfreien Stromversorgung wie beispielsweise einer Mehrfachsteckdose mit Akku angeschlossen ist, ist das Wählen des Notrufs auch bei Stromausfall möglich.


Auch Alarm- oder Brandmeldeanlagen können am IP-Anschluss weiterfunktionieren, sofern sie sich über das Internet an die jeweilige Servicezentrale anbinden lassen.


Ich setze mich schon seit Jahren gemeinsam mit der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion für eine bessere Internetanbindung auch im ländlichen Raum ein. Die Situation in Habichsthal hat mir einmal mehr vor Augen geführt, dass wir hier erst am Anfang stehen. Bezüglich der Einrichtung eines Notfallnetzes werde ich mich im Landtag mit meinen Kollegen austauschen, um dafür zu sorgen, dass auch in Notsituationen eine Grundsicherheit geboten ist.



13 Mai 2016

Bayern: Der Verlierer beim Bundesverkehrswegeplan

Die Bundesregierung hat bekannt gegeben, dass der neue Bundesverkehrswegeplan das stärkste Investitionsprogramm für die Infrastruktur ist, das es je gab. Bis 2030 werden 264,5 Milliarden Euro in die Modernisierung von Verkehrswegen investiert. Die Prioritäten sind klar: Das Prinzip des Erhalts steht mit 70 Prozent deutlich vor dem Ziel von Neubauten.


Im neuen Bundesverkehrswegeplan wird genau festgelegt, in welche Straßen-, Schienen- und Wasserstraßen der Bund bis 2030 investiert. Wir FREIE WÄHLER sind der Ansicht, dass Bayern hier deutlich zu wenig Mittel zugesprochen bekommt. Von den bundesweiten Gesamtmaßnahmen für den Bereich Straße erhält der Freistaat nur einen Anteil von 16,9 Prozent. Betrachtet man die reinen Mittel für Investitionen in den Straßenneubau und- ausbau, sinkt diese Zahl sogar auf rund 15 Prozent.


Bayern macht rund ein Fünftel der Fläche Deutschlands aus und ist Heimat für knapp 16 Prozent aller Bundesbürger – Zahl steigend. Bedenkt man zusätzlich, dass der Ferien- und Güterverkehr in Richtung Südeuropa immer weiter ansteigt, wird schnell deutlich, dass Bayern Verlierer beim Bundesverkehrswegeplan ist.



Wir FREIE WÄHLER fordern daher die Staatsregierung dazu auf, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass die Finanzmittel für Bayern im Bundesverkehrswegeplan 2030 deutlich aufgestockt werden. Ein Blick in die Region macht deutlich, wie wichtig die Finanzmittel wären: zwar befindet sich mit dem Projekt B26n vom Autobahnkreuz Schweinfurt/Werneck (A7) nach Karlstadt zumindest ein für den Landkreis Main-Spessart von großer Bedeutung befindliches Straßenbauprojekt im vordringlichen Bedarf plus und kann somit einer Realisierung in den nächsten Jahren entgegenblicken, doch viele dringend nötigen Maßnahmen bleiben unberücksichtigt.


Zwar wurde die Ortsumgehung Gemünden B26 in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen, allerdings nur für den weiteren Bedarf mit Planungsrecht. Eine zeitnahe Realisierung ist somit nicht zu erwarten. Ähnlich schaut es bei dem Weiterbau der B26n von Karlstadt zur A3 aus. Auch diese befindet sich im weiteren Bedarf mit Planungsrecht im neuen Verkehrswegeplan – jedoch in der gleichen Einstufung wie bisher. Als neues Projekt ist die Ortsumgehung Rechtenbach aufgenommen worden, aber auch nur für den weiteren Bedarf.


Hinsichtlich der Weiterführung der B26n ab Karlstadt sowie der Ortsumgehung Gemünden und Rechtenbach habe ich mich deshalb für eine Höherstufung ausgesprochen, um deren extremer Verkehrsbelastung schneller ein Ende zu bereiten. Eine stärkere Berücksichtigung Bayerns im neuen Bundesverkehrswegeplan würde weitere Finanzmittel bedeuten und somit ermöglichen, weitere Projekte anzugehen und hoch zu stufen. Wir FREIE WÄHLER werden hier nicht locker lassen und weiterhin für eine stärkere Berücksichtigung kämpfen.



1 Mai 2016

ÖD zu Besuch im Heimatministerium

Das Bayerische Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat ist das einzige bayerische Ministerium außerhalb Münchens und das einzige Heimatministerium in Deutschland. Umso mehr hat es mich gefreut, dass der Ausschuss Öffentlicher Dienst, dem ich nunmehr seit gut sieben Jahren angehöre, ausnahmsweise nicht im Landtag, sondern im schönen Frankenland getagt hat.
Räumlich war das Ministerium durchaus ein Augenschmaus, doch auch die diskutierten Themen waren äußerst interessant. Unser Besuch hat sich rund um das Thema E-Government gedreht, zu dem wir auch einen Fachvortrag gehört haben.




Besuch des Ausschusses für Fragen des öffentlichen Dienstes im Nürnberger Heimatministerium

Besuch des Ausschusses für Fragen des öffentlichen Dienstes im Nürnberger Heimatministerium



Das sogenannte E-Government läuft in Nürnberg derzeit unter der Bezeichnung Montgelas 3.0 und bezeichnet die umfassende Modernisierung der Verwaltung in Bayern. Konkret bedeutet das, dass man den Wandel vom Papierblatt zur elektronischen Kommunikation voran treiben möchte – vom Blatt zum Byte sozusagen. Davon, dass Bayern hier auf einem guten Weg ist, konnte ich mich selbst vor Ort überzeugen. Mit Hilfe der Plattform BayernPortal können Behördengänge und Verwaltungsakte digital durchgeführt werden und man spart sich in vielen Fällen den Gang zum Amt.
Das BayernPortal macht es beispielsweise möglich, ein Auto direkt über die Plattform abzumelden – ganz praktisch von zu Hause aus. Damit man tatsächlich nur sein eigenes Auto und nicht das eines unliebsamen Nachbarn abmelden kann, ist vor der Nutzung des Portals eine einmalige Zertifizierung – ähnlich der Anmeldung bei der elektronischen Steuererklärung im Elster-Programm – durchzuführen. Mittels eines Passworts können dann viele Behördengänge elektronisch erledigt werden. Ich sage gezielt viele, denn bei allen Vorgängen ist dies nicht möglich. Ein Reisepass muss zum Beispiel weiterhin direkt auf dem Amt beantragt werden, denn hier ist eine persönliche Identifizierung notwendig.




Tim Reckmann  / pixelio.de

Tim Reckmann / pixelio.de



Von der Idee, Behördengänge bequem von zu Hause aus zu erledigen, bin ich begeistert. Ich habe es dann auch direkt einmal ausprobiert und mich unter meiner Heimatstadt auf dem Portal eingeloggt. Ich war wirklich überrascht, was bis zum heutigen Tag alles schon digital erledigt werden kann. Vermutlich ist dieser Service den meisten Bürgerinnen und Bürgern gar nicht bekannt.
Allerdings bin ich der Meinung, dass bei einer Digitalisierung Bayerns nicht nur die Behörden, sondern auch die Haushalte bedacht werden müssen. Der Besuch im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat hat auch gezeigt, dass der Breitbandausbau im wahrsten Sinne des Wortes weiter zukunftsorientiert ausgebaut werden muss. Viele Kommunen – vor allem im ländlichen Raum – haben hier noch ungünstige Bedingungen zu meistern, die einer Digitalisierung des Freistaates in meinen Augen nicht gerecht werden. 10 oder 20, selbst 30 Mbit sind heute längst noch nicht in jeder Kommune angekommen. Wir FREIE WÄHLER werden uns daher weiter vehement für gleichwertige Lebensbedingungen – zu denen der Breitbandausbau definitiv dazu gehört – einsetzen.



10 Januar 2016

Endlich Konzept für mehr Fahrradstellplätze in Zügen

Für Bahnfahrer ist es immer wieder ein Ärgernis: die mangelnde Zahl vorhandener Fahrradstellplätze in Zügen. Ganz zu schweigen vom Schreckens-Szenario, dass ein Bahnfahrer mit Fahrrad im Zug gar nicht mitfahren darf, weil die geringen Kapazitäten im Zug ausgeschöpft sind. Seit vielen Jahren beschäftigt mich dieses Thema und in ständiger Kommunikation mit den Vertretern der DB REGIO konnten für die Mainfrankenbahn in meiner Region zumindest marginale Verbesserungen erreicht werden.


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Dennoch sind diese nicht befriedigend, weil nicht ausreichend und in zu wenigen Zügen vorhanden. Dies habe ich auch als Fraktionsvertreter zusammen mit meinem Fraktionskollegen Thorsten Glauber in zahlreichen Gesprächen mit den Vertretern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs e.V. (ADFC) im Landtag deutlich gemacht. Dass nunmehr der ADFC in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn ein neues Konzept zur Ausgestaltung der Fahrradmitnahmen in den neuen Fernverkehrszügen erarbeitet hat, freut mich deshalb besonders.


Insofern wäre die zeitnahe Umsetzung dieses Konzeptes ein Riesenfortschritt für radelnde Bahnfahrer. Demnach soll laut der DB Fernverkehr AG die Zugflotte des Schienenpersonenfernverkehrs in den nächsten 10-15 Jahren umfassend verjüngt werden. Die ICE-Züge, in denen derzeit keine Fahrradmitnahme möglich ist, sollen in den nächsten Jahren zu großen Teilen durch die neue Fahrzeuggeneration ICX ersetzt werden. Der ICX wird über ein Abteil mit acht Fahrradstellplätzen verfügen – und zusätzlich dazu wird durch eine 90 cm breite Tür und einen geringen Höhenunterschied zu den Bahnsteigen das Einsteigen erleichtet. Auch bei den Fahrradstellplätzen soll das Reservierungssystem greifen und zusätzlich sicherstellen, dass Stellplatz und Sitzplatz für Radreisende im gleichen Wagen gebucht werden.


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Doch nicht nur die ICE/ICX – Linie soll von den Neuerungen profitieren. Auch im Inter-City-Verkehr sollen die heutigen Züge schrittweise durch neue Doppelstockzüge ersetzt werden – die ersten Einsätze sind bereits für diesen Monat geplant. Bedauerlich ist leider, dass Bayern voraussichtlich erst ab Dezember 2017 mit den neuen Doppelstockwägen ausgestattet wird. Dafür darf die Vorfreude umso größer sein: die Doppelstockzüge werden über neun Fahrradstellplätze verfügen – ebenfalls mit breiterer Einstiegstür und geringerer Wagenbodenhöhe.


Parallel arbeitet die DB Fernverkehr AG gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern auch daran, die Möglichkeit zur Fahrradmitnahmen auf den internationalen Linien zu verbessern. Hier zieht die Österreichische Bundesbahn derzeit bereits mit und auch auf der EC-Linie Hamburg – Berlin – Prag ist ein Nachrüstungsprogramm geplant.


Meiner Meinung nach ist die geplante Aufstockung der Fahrradstellplätze in Zügen ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, von dem nicht nur Pendler sondern auch Touristen und sportbegeisterte Menschen im Allgemeinen profitieren würden. Ich werde bei diesem Thema auf jeden Fall dran bleiben, weil es mir eine Herzensangelegenheit ist den Öffentlichen Personennahverkehr mit dem umweltschonenden Verkehrsmittel Rad besser zu vernetzen.



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