Auf große Resonanz stieß das erste bildungspolitische Bürgergespräch am gestrigen Montag im Schwanensaal der Sparkasse Karlstadt. Rund 70 Bildungsinteressierte Bürgerinnen und Bürger, darunter viele Schulleiter, Lehrkräfte, Elternbeiräte sowie Vertreter der Lehrerverbände BLLV und GEW fanden sich ein, um Günther Felbinger Anregungen für die anstehenden Reformen im Bildungssektor mit zugeben.
Günther Felbinger stellte zunächst in einer Powerpointpräsentation die anstehenden Reformen des CSU/FDP-Modells zur Mittelschule vor und zeigte die Konsequenzen, gerade für die kleineren Hauptschulen des Landkreises Main-Spessart auf. Demnach würden die großen Hauptschulen in Karlstadt, Lohr, Marktheidenfeld und Gemünden erhalten bleiben, die anderen Schulen könnten im Rahmen von Schulverbünden als Außenstellen fungieren. „Nach diesem Modell würde der Schulbustourismus innerhalb der Schulen eines Schulverbundes gefördert werden, wir wollen lieber die Schüler fördern statt befördern“, so Felbinger. In dem Modell der Freien Wähler würden demnach die eingesparten Transportkosten direkt in mehr Lehrerstunden an den Schulen investiert werden, um hier im Interesse der Schüler, intensiver und individueller arbeiten zu können. Außerdem forderte er eine stärkere Vermittlung von Kernkompetenzen, wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Leistungsbereitschaft, da gerade diese Eigenschaften von den Unternehmen und Handwerkern eingefordert würden.
Für diejenigen, welche für eine verlängerte gemeinsame Grundschulzeit bis zur sechsten Klasse plädieren, zeigte er noch einmal die Konsequenzen für alle Schularten auf, wie Infragestellung der Existenzberechtigung der Hauptschule, verkürzte Realschulzeit und verkürzte Gymnasialzeit.
Die anschließende Diskussion zeigte dabei eindeutig, dass eine große Schulstrukturreform mit einer längeren gemeinsamen Schulzeit aller Schüler im Landkreis Main-Spessart keine Mehrheit finden würde. Rund 90 Prozent der Anwesenden lehnten dies ab. Stattdessen mahnten sie an, die heutigen Rahmenbedingungen an den Schulen zu verbessern. So meldeten sich viele, die vor allem zusätzliches Personal, in den Fachbereichen, wie in der Schulverwaltung oder bei den schulischen Zusatzangeboten forderten. Dadurch könnten kleinere Klassen erreicht werden, in denen das Lernen Spaß macht und eine effektivere Förderung jedes Einzelnen leichter möglich wäre.
Gerade die anwesenden Rektoren der Schulen im Landkreis wünschten sich bei der Umsetzung mehr Eigenverantwortung übernehmen zu können. Dadurch könne man mehr Flexibilität in den Schulen erreichen und gezielter Lehrpersonal an den richtigen Stellen einstellen, meinte OStD Albert Häussler vom Johann-Schöner-Gymnasium Karlstadt und Rektor Kunkel von der Hauptschule Gemünden. Allerdings erfordere dies weniger Zentralismus von München aus sondern mehr Freiheit für die Schulen vor Ort.
Auch in Bezug auf die weitere demographische Entwicklung im Landkreis und die stetig sinkenden Schülerzahlen sahen viele Teilnehmer nicht die Lösung im geplanten Mittelschulmodell. Hier müssten für die Region individuellere, pragmatischere Lösungen erarbeitet werden, die es, wie zum Beispiel in Arnstein, ermöglichten, dass bei der räumlichen Nähe von Realschule und Hauptschule auch eine Kooperation möglich wäre und nicht die Hauptschüler im Schulverbund nach Werneck fahren müssten.
Felbinger versprach, sich hier auch weiterhin im Interesse des Erhalts der wohnortnahen Schule für den Landkreis einzusetzen. Er zeigte sich beeindruckt von der deutlichen Aussage der Anwesenden das dreigliedrige Schulsystem beibehalten zu wollen und versicherte auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen an den Schulen in Bezug auf die Personalaufteilung, im Ausschuss Jugend, Bildung und Sport, hinzuarbeiten.
Eine Fortführung dieser bildungspolitischen Bürgergespräche ist auch für die Landkreise Bad Kissingen und Kitzingen geplant.
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Können Sie sich vorstellen, Ihre Kinder auf eine Schule zu schicken, deren Schulleiter keine freie Meinung mehr äußern dürfen? Was halten Sie davon, wenn Schulleiter sich ernste Gedanken über die Schulpolitik machen und deshalb zu Einzelgesprächen "vorgeladen" werden?
Liebe Eltern, liebe Lehrer, liebe Schüler,
das ist kein schlechter Roman. Es ist nicht irgendwo in China, Amerika oder Afrika geschehen, sondern passiert bei uns!
Nachdem 28 Schulleiter des Schulamtsbezirks Bad Kissingen in einem Brief an den Ministerpräsidenten, den Kultusminister und an die unterfränkischen Landtagsabgeordneten Bedenken über die Reformen der bayerischen Schulpolitik und deren Auswirkungen äußerten, wurden sie zu Einzelgesprächen in die Regierung von Unterfranken bestellt.
In einer schriftlichen Anfrage an das Kultusministerium stellte ich unter anderem die Frage: "Dürfen Schulleiter in Bayern nicht mehr ihre freie Meinung äußern?" Die schrifliche Antwort von Dr. Ludwig Spaenle auf diese Frage beschränkte sich auf ein kurzes "Nein!"
Wie hier mit den Verantwortlichen für die Bildung unserer Kinder umgegangen wird ist unfassbar und absolut nicht zu akzeptieren! Fachkräfte, die jeden Tag die Missstände der bayerischen Schulpolitik erleben und ertragen müssen werden mit einem Maulkorb versehen, wenn sie sich Gedanken über die Lösung von Problemen machen. Welchen Nutzen haben dann die von Spaenle ins Leben gerufenen Dialogforen? Welchen Dialog soll ein Lehrer mit Maulkorb führen?
Garantiert ohne Maulkorb für Lehrer, Eltern und interessierte Bürger findet am 9. November ein ehrlicher Dialog statt. In den Schwanensaal der Sparkasse in Karlstadt lade ich Sie herzlich ein, um mit mir darüber zu diskutieren, was Schüler, Eltern und Lehrer im Landkreis bewegt, welche Schulkonzepte Sie sich für den Landkreis Main-Spessart wünschen und wie die Landespolitik Schulen und Schulstandorte unterstützen kann. Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr.
Ich bitte alle Interessierten sich per Telefon (09353 / 983010) oder per E-Mail (infoservice@guenther-felbinger.de) anzumelden.
Wenn die Staatsregierung nicht an einer sinnvollen Schulpolitik und der Meinung der Lehrer und Eltern interessiert ist - ich bin es!
Ihr Günther Felbinger
Hier können Sie die Anfrage nachlesen!
Link:
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Nachdem 28 Schulleiter des Schulamtsbezirks Bad Kissingen in einem Brief an den Ministerpräsidenten, den Kultusminister und an die unterfränkischen Landtagsabgeordneten Bedenken über die Reformen der bayerischen Schulpolitik und deren Auswirkungen äußerten, wurden sie zu Einzelgesprächen in die Regierung von Unterfranken bestellt.
In einer schriftlichen Anfrage an das Kultusministerium stellte ich unter anderem die Frage: "Dürfen Schulleiter in Bayern nicht mehr ihre freie Meinung äußern?" Die schrifliche Antwort von Dr. Ludwig Spaenle auf diese Frage beschränkte sich auf ein kurzes "Nein!"
Wie hier mit den Verantwortlichen für die Bildung unserer Kinder umgegangen wird ist unfassbar und absolut nicht zu akzeptieren! Fachkräfte, die jeden Tag die Missstände der bayerischen Schulpolitik erleben und ertragen müssen werden mit einem Maulkorb versehen, wenn sie sich Gedanken über die Lösung von Problemen machen. Welchen Nutzen haben dann die von Spaenle ins Leben gerufenen Dialogforen? Welchen Dialog soll ein Lehrer mit Maulkorb führen?
Garantiert ohne Maulkorb für Lehrer, Eltern und interessierte Bürger findet am 9. November ein ehrlicher Dialog statt. In den Schwanensaal der Sparkasse in Karlstadt lade ich Sie herzlich ein, um mit mir darüber zu diskutieren, was Schüler, Eltern und Lehrer im Landkreis bewegt, welche Schulkonzepte Sie sich für den Landkreis Main-Spessart wünschen und wie die Landespolitik Schulen und Schulstandorte unterstützen kann. Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr.
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