Anfrage Klassenstärke im Schuljahr 08/09

26 März 2009

Anfrage Klassenstärke im Schuljahr 08/09

"Wie sieht die aktuelle Situation im Schuljahr 08/09 in Bayern bezüglich der Klassenstärken aus (im Schuljahr 07/08 hatten 34,3 % oder 3431 Klassen in Bayern 30 und mehr Schüler), d. h. konkret: wie viele Klassen (in absoluten Zahlen und in % aller Klassen) gibt es im Schuljahr 2008/09 mit mehr als 30, 31, 32, 33 und mehr Schülern und wie lange wird es dauern, bis im Freistaat in allen Schularten keine Klasse mit mehr als 30 bzw. mit mehr als 25 Schülern sein wird?"

Antwort des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus: Die zum Stichtag 1. bzw. 20. Oktober an den allgemein bildenden und beruflichen Schulen erhobenen "Amtlichen Schuldaten" müssen zunächst in einem komplizierten und sehr zeitaufwändigen Plausibilisierungsprozess auf mögliche Inkonsistenzen sowie Melde- bzw. Übertragungsfehler geprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. Dabei kommen in einem Datenbestand von knapp 2 Millionen anonymisierten Datensätzen mit jeweils rund 50 Erhebungsmerkmalen mehr als 10 000 verschiedene Prüfverfahren zur Anwendung, wobei sich nur gewisse Datenfehler automatisiert bereinigen lassen und vielfach eine direkte Nachfrage an der betreffenden Schule notwendig wird. Trotz dieses enormen Umfangs und Aufwands kann auf eine derartige Datenplausibilisierung nicht verzichtet werden, da erst nach Abschluss dieses Verfahrens belastbare quantitative Aussagen aus dem Datenbestand abgeleitet werden können. Da die endgültigen "Amtliche Schuldaten" des Schuljahres 2008/09 für das Gymnasium derzeit noch nicht vorliegen, muss für eine Auswertung unter Berücksichtigung aller allgemein bildender Schularten auf Vorjahresdaten zurückgegriffen werden. Gemäß beiliegender Tabelle 1 wurden im vergangenen Schuljahr insgesamt 5 830 der insgesamt 59 345 Klassen an allgemein bildenden Schulen von mehr als 30 Schülerinnen und Schülern besucht, was einem Anteil von 9,8 % entspricht. An den staatlichen Schulen lag der entsprechende Anteil mit 8,6 % der Klassen niedriger. Erwartungsgemäß gab es an der Volksschule mit weniger als einem Prozent nur noch wenige Klassen mit mehr als 30 Schülern. An der Realschule lag ihr Anteil bei 33,1 % (staatlich: 32,2 %), an der Wirtschaftsschule bei 21,0 % (staatlich: 23,3 %)und am Gymnasium bei 23,9 % (staatlich: 24,3 %). Die in der Fragestellung genannte absolute Zahlenangabe sowie der entsprechende Anteil können auf Basis der Amtlichen Daten (ohne weitere Spezifikation der exakten Abgrenzung) nicht bestätigt werden. Unter Ausschluss des Gymnasiums kann die Tabelle 1 bereits auf das Schuljahr 2008/09 fortgeschrieben werden, wobei sich folgende Situation ergibt (vgl. Tabelle 2): An der Grund- und Hauptschule verbleiben nur noch verschwindend wenige Klassen mit über 30 Schülern und Anteile im Promillebereich. An der Realschule ist der Anteil auf nunmehr 27,1 % gefallen, wobei insbesondere die staatlichen Realschulen mit einem deutlichen Rückgang auf 24,8 % zu dieser positiven Entwicklung beitragen können. Analog gestaltet sich die Situation an der Wirtschaftsschule, bei der eine Abnahme des Anteils auf 16,8 % zu beobachten ist, die neuerlich von einem überproportionalen Rückgang im staatlichen Bereich auf 14,9 % getragen wird. Im Zuge des sukzessiven Abbaus großer Klassen kann im Schuljahr 2008/09 auch am Gymnasium mit spürbar weniger großen Klassen gerechnet werden, wenngleich für das aktuelle Schuljahr ein solcher Rückgang vorrangig die Klassen mit 32 bzw. 33 oder mehr Schülern betreffen wird. Die Klassenhöchstzahlen von 25 an den staatlichen Grund- und Hauptschulen bzw. von 30 an den übrigen staatlichen Schulen sollen nach den Plänen der Staatsregierung bis zum Ende dieser Legislaturperiode erreicht werden. München, den 26. März 2009




 

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