Staatsregierung lässt die Sportvereine im Regen stehen – Sportstättenbauförderung chronisch unterfinanziert

26 November 2010

Staatsregierung lässt die Sportvereine im Regen stehen – Sportstättenbauförderung chronisch unterfinanziert

Die Sportstättenförderung, die viele unserer Sportvereine in der Region bei diversen Baumaßnahmen beanspruchen, war in dieser Woche im Bildungsausschuss ein prägendes Diskussionsthema. Ausgelöst durch unsere Aufforderung an die Staatsregierung einen Bericht über die aktuelle Situation und dem Stand der Förderung zu geben, entbrannte eine scharfe Diskussion. Hatten wir Freien Wähler doch den Bericht, der im September bereits veröffentlicht wurde, tags zuvor nochmal an die Presse gegeben, was der SPD und der CSU gar nicht passte. Doch die Aufregung kam wohl mehr durch den Umstand zustande, dass wir wieder einmal „ins Schwarze“ getroffen hatten.

In Sonntagsreden wird das Ehrenamt im Sport stets  hoch gelobt, die Förderung für die Sanierung von Sportstätten hingegen wird seit Jahren vernachlässigt, so dass ein Investitionsstau von über 6 Jahren Wartezeit entstanden ist. Foto: Jens Bredehorn

In Sonntagsreden wird das Ehrenamt im Sport stets hoch gelobt, die Förderung für die Sanierung von Sportstätten hingegen wird seit Jahren vernachlässigt, so dass ein Investitionsstau von über 6 Jahren Wartezeit entstanden ist. Foto: Jens Bredehorn/ PIXELIO



Zunächst hatte ich den Bericht als „unzureichend“ und „themaverfehlend“ kritisiert, weil die Staatsregierung auf keine einzige unserer Fragen mit den geforderten Zahlen und Fakten eingegangen war. Mit irgendwelchen schwammigen Äußerungen wie „Das Antragsvolumen übersteigt die jährlich für den vereinseigenen Sportstättenbau zur Verfügung stehenden Mittel deutlich“ wollte man uns abspeisen.

Doch die Fakten, die die Staatsregierung nicht preis geben wollte, hatte ich mir schon tags zuvor über andere Kanäle besorgt, weswegen wohl das Entsetzen über meine deutlichen Wortbeiträge, wie die aktuelle Fördersituation der Sportvereine in Bayern sei eine Ignoranz sondergleichen gegenüber den Sportvereinen und seinen zehntausenden von ehrenamtlichen Helfern, groß war. 4,7 Millionen Euro in den vergangenen beiden Jahren haben zu einem Investitionsstau par excellense geführt. Für Zuschüsse müssen die Vereine 5 bis 6 Jahre warten ehe sie ausbezahlt werden und für Darlehen gar bis acht Jahre. Ich hatte mich dann noch deutlicher geäußert und gemeint: „Bis die Sportvereine in Bayern einen Zuschuss erhalten, hat Bayern schon drei Ministerpräsidenten verschlissen!“

Klar wurde für alle im Laufe der Diskussion, dass die Sportstättenbauförderung chronisch unterfinanziert ist und nur eine Verstetigung erhöhter Mittelzuweisung von rund 8 Millionen Euro jährlich dauerhaft Abhilfe schaffen könnte, sodass ein absehbares Auszahlungsziel von bis zu drei Jahren möglich wäre. Das ganze Ausmaß der Misere wurde uns dann nach eineinhalb Stunden harter Diskussion auf Druck aller Oppositionsparteien doch noch von der Staatsregierung dargelegt. Derzeit sind 289 festgesetzte Hauptanträge mit einem Fördervolumen von 30,6 Millionen beschieden. Davon entfallen 19,3 Millionen auf die Zuschüsse und 11,3 Millionen auf die Darlehensbasis. Jeder der rechnen kann ist in der Lage anhand der oben angeführten derzeitigen jährlichen Mittelbereitstellung selbst auszurechnen, was das für die Sportvereine bedeutet. Da werden die 5 bis 6 Jahre Wartezeit nicht ausreichen. Fakt ist, dass die Situation noch schlimmer ist als befürchtet, deshalb also wollte die Staatsregierung mit den Zahlen nicht rausrücken. Noch dramatischer wird die Aussicht auf Erfolg, wenn man die weiteren Fakten aufnimmt. 480 Anträge liegen derzeit noch nicht bewilligt beim BLSV vor mit einem Kostenvolumen von 23,6 Millionen Euro. Wir Freien Wähler lassen dieses Spielchen der Staatsregierung nicht mit uns spielen und werden hier in Kürze weitere parlamentarische Initiativen folgen lassen. So lange bis die Schwarzen sich ganz schwarz ärgern.


 

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