Social Media machen Vereine für Jugendliche attraktiv

17 Mai 2013

Social Media machen Vereine für Jugendliche attraktiv

Sind Vereine heutzutage Auslaufmodelle oder doch Treffpunkte der Generationen? Festzustellen gilt nach wie vor: jeder Zweite Deutsche ist Mitglied in einem Verein und gut 40 Prozent des bürgerschaftlichen Engagements findet im Verein statt. Dennoch steht die Organisationsform scheinbar aufgrund nachlassender Bereitschaft zur Übernahme von Ehrenämtern und wegbleibender Jugendlicher vor einer Bewährungsprobe. Fehlt es an mangelnder Attraktivität für Jung und Alt? Wohl eher nicht!


Wie also können die ehrenamtlich geführten Vereine von der „Generation facebook, twitter und youTube“ profitieren und daraus sogar Gewinn ziehen? Dieser Frage ging ich ausgerechnet im 574 Einwohner zählenden Schönderling im Landkreis Bad Kissingen zusammen mit dem Medienberater und Internetaktivisten Tilman Hampl bei einer Diskussionsveranstaltung nach.



Braucht etwa ein Verein, um up-to-date zu sein, einen Internetauftritt oder gar eine Facebook-Seite? Meines Erachtens ein klares „Ja“! Wenn wir die „Generation facebook, twitter und youTube“ für uns gewinnen wollen, dann müssen wir auch in deren Sprache und mit deren Handwerkszeug hantieren. Diese nüchterne Betrachtungsweise fand nicht sofort den Gefallen der Zuhörer aus den örtlichen Vereinen und Organisationen. Zu sehr war der Blick noch auf das halb leere anstatt auf das halb volle Glas gerichtet.


Vorbehalte, etwa was alles Negatives bei kritischen Äußerungen etc. passieren könne, zusätzlicher Zeitaufwand und auch der unmittelbare Nutzen gelten nach wie vor als Hinderungsgrund für den Einen oder Anderen, sich mit den sozialen Medien auseinander zu setzen. Sehr treffend fand ich deshalb die Darstellung von Tilman Hampl mit den „zwei Welten“. Einerseits die reale Welt, in der wir uns tagtäglich bewegen und arbeiten, sowie andererseits die digitale Welt, mit der wir mittlerweile auch immer mehr in der Freizeit und im Alltag konfrontiert werden. Oder haben Sie etwa noch nicht in der Straßenbahn die eifrigen Smartphone-User in ihr Gerät starren sehen, bei Veranstaltungen Menschen auf ihrem iPad herumtippend beobachtet oder vielleicht selbst den in der Tageszeitung abgedruckten Link auf dieser oder jenen Seite in den sozialen Medien nachgeschaut?




Gerd Altmann / PIXELIO / pixelio.de




Insofern sind wir längst mehr oder minder umgarnt von diesen Informationsbringern, von Doodle, Skype, Hangout und Groups. Warum also sollten sich Vereine dies nicht zu Nutze machen? Wie faszinierend es Jugendliche doch finden, wenn der Übungsleiter mit seinen Sportlern per Doodle den nächsten Kinobesuch ausmacht. Wie interessant ist doch ein youTube-Video, das darstellt wie Jugendliche des Vereins auf der letzten Feuerwehrübung irgendwelche aufgestellten Pappkameraden mit der Wasserspritze zum Fallen bringen und leere Wassereimer durch die Gegend fliegen lassen. Oder wie ansprechend für Kinder und Jugendliche ein solches Kurzvideo über den fast abenteuerlich wirkenden Stegbau einer THW-Jugendgruppe ist. Wie amüsant kann gar ein Schnappschuss einer Chorprobe eines Gesangs- oder Musikvereines sein, wenn dabei vielleicht auch nicht unmittelbar zweckgebundene Aspekte dargestellt werden. „Lernen Sie, seitliche Geschichten zu erzählen“, appellierte mein Mitstreiter Hampl .


Deshalb gehört es eigentlich zum Kerngeschäft eines zukunftsorientierten Vereins sich der ‚Social Media‘ zu bedienen und kostenlose Imagepflege sowie Informationsaustausch auf kurzem Wege zu betreiben und gleichzeitig Interesse zu wecken. Ich bin überzeugt, dass bereits jetzt in jedem Verein der ‚Macher‘ einer facebook-Seite Gewehr bei Fuß steht, die Vorstandschaft muss nur bereit sein den Startknopf zu drücken und die Furcht vor einem Kontrollverlust ablegen. „Gib denen einen Job!“ formulierte es Hampl folgerichtig, denn dadurch erhöht sich die Identifikation mit dem Verein, neue Sympathisanten werden gewonnen und potentielle Multiplikatoren bringen den Verein ins Gespräch.


Lamentieren nicht gerade oft Vereinsfunktionäre, dass ihre Arbeit zu wenig gewürdigt und dargestellt wird? Klagen nicht gerade viele Vereine über mangelnden Nachwuchs? Dabei bietet facebook, youTube und Twitter doch genau all diese Möglichkeiten um das Ehrenamt attraktiv darzustellen. Die Mitmach-Generation muss nur zum Mitmachen animiert werden und dazu müssen auch Vereine deren Sprache treffen und neben dem sporteln, musizieren, singen und organisieren auch mehr denn je in die „andere Welt“ abtauchen.


Nicht von ungefähr nutzen mittlerweile auch Schulen die sozialen Medien als schnellsten Informationsüberbringer und geben via facebook kurzfristige Veränderungen durch Stundenausfall oder wie im vergangenen Winter gehandhabt, nachts um 3 Uhr den Schulausfall wegen der schwierigen winterlichen Straßenverhältnisse, bekannt.



 

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