Es ist erst März und dennoch ist ein Thema an vielen Schulen schon jetzt aktuell: Wer wird der neue Schulleiter oder die neue Schulleiterin im nächsten Schuljahr? Viele Rektorinnen und Rektoren gehen auch zum Schuljahr 2016/17 in den Ruhestand, doch Bewerbungen für die vakant werdenden Stellen bleiben immer häufiger aus.
Meiner Meinung nach verständlich, wenn man sich die Arbeitsbedingungen einmal genauer anschaut. Durch den Ganztagsschulausbau, die Inklusion, Beurteilungstätigkeiten und die Flüchtlingswellen kommen auf Schulleiter immer mehr Aufgaben zu – und das bei (meist) gleichbleibenden Anrechnungsstunden. An bayerischen Grund- und Mittelschulen, das muss man erst einmal wissen, handelt es sich bei einem Schulleiter bzw. einer Schulleiterin nämlich nicht um ein komplett eigenes Berufsbild. Ein Blick ins Schulhaus verrät: Schulleiterinnen und Schulleiter managen gemeinsam mit den unterbezahlten, aber emsigen Verwaltungsangestellten den Schulalltag und halten ganz nebenbei - je nach Schulgröße - selbst noch mehrere Stunden Unterricht.
Kein Wunder also, wenn die Bewerbungsflut auf solche Stellen ausbleibt, hier muss das Kultusministerium dringend umdenken. Wir FREIE WÄHLER fordern daher ausreichend Leitungszeit und somit weniger eigenverantwortlichen Unterricht für die Schulleitung, mehr Kompetenzen im Grund- und Mittelschulbereich und einen weiteren Aufbau der erweiterten Schulleitung, die es bisher nur an Realschulen, Gymnasien und an beruflichen Schulen gibt. Außerdem muss dringend eine zeitgemäße Ausbildung für kommende Schulleitungen angeboten werden, die natürlich auch eine angemessene Besoldung nach sich ziehen muss.
Neben den Anrechnungsstunden für die Schulleitung hängt auch der Zuteilungsschlüssel für Verwaltungsangestellte maßgeblich von Schüler- und Klassenzahl ab. Zurückgehende Schülerzahlen führen auch zu einer Stundenkürzung bei den Verwaltungsangestellten und das, obwohl der Verwaltungsaufwand in den letzten Jahren stetig steigt.
Ich bin der Meinung, dass die Arbeit der Verwaltungsangestellten nicht genug gewürdigt wird – das schließt die Bezahlung mit ein. Bereits in der Vergangenheit habe ich mich daher mit mehreren Anträgen für die Stundenerhöhung der Verwaltungsangestellten und einer Neueinstufung des Tätigkeitsbildes der heimlichen Schul-Manager(-innen) eingesetzt, die wiederum ebenfalls eine Entlastung der Schulleitung mit sich bringen würde.
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