Schule und Hochschule: bessere Vernetzung nötig

27 Mai 2015

Schule und Hochschule: bessere Vernetzung nötig

In Bayern wird die Studienabbruchsquote – je nach Fach – auf 30 bis 50 Prozent geschätzt. Wenn man bedenkt, dass ein Studium bis zum Abschluss im Schnitt rund 30 000 Euro kostet, stellt die hohe Abbruchquote für den Freistaat bzw. die Volkswirtschaft ein gewaltiges (finanzielles) Problem dar.




Rainer Sturm  / pixelio.de

Rainer Sturm / pixelio.de


Angeführt wird die Statistik der Studienabbrecherquote mit 51 Prozent vom Studiengang Bauingenieurwesen, dicht gefolgt von Mathematik und Informatik. Doch auch viele weitere Studiengänge schließen sich an diese Zahlen an. Aus diesem Grund haben wir Freie Wähler uns im Landtag ausgiebig mit der Problematik beschäftigt. Um die Abbrecherquote im Studium deutlich zu senken bedarf es unserer Meinung nach einer verbesserten Zusammenarbeit von Schule und Hochschule. Würden sich die Hochschulen mit den Schulen ihres Haupteinzugsgebietes regelmäßig über Fächerinhalte, Methoden und konkrete Studiengänge austauschen, könnte dies zu erheblichen Verbesserungen führen.


Hauptursache für den Studienabbruch sind oft mangelnde Informationen oder Fehleinschätzungen der Anforderungen des Studiengangs. Hier müsste daher gezielt angesetzt werden, beispielsweise mit Eignungsfeststellungsverfahren oder verschiedenen Schnupperformaten, die es vor Studienbeginn ermöglichen, sich intensiver mit möglichen Anforderungen auseinanderzusetzen.


Doch unserer Meinung nach ist es wichtig, nicht erst im Studium Veränderungen herbeizuführen. Durch das verkürzte G8 fehlt den Schülerinnen und Schülern Zeit, sich zu orientieren. Durch die Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums hätten die Lernenden die Gelegenheit, sich mehr Zeit für die Berufsorientierung zu nehmen – beispielsweise durch Praktika oder Schnupperkurse an der Hochschule.


Natürlich muss sich auch an den Hochschulen etwas verändern: Wir plädieren beispielsweise für eine verbesserte Betreuungsrelation von Lehrpersonal und Studierenden. Außerdem braucht es verlässliche Daten zu den Abbrecherzahlen, um gezielt da anzusetzen, wo es am nötigsten erscheint – hierfür bedarf es auf Bundesebene einer Schaffung von datenschutzfreundlichen Regelungen.


Auch wenn alle präventiven Maßnahmen voraussetzen, dass Geld in die Hand genommen werden muss – meiner Meinung nach ist es das in jedem Fall wert.



 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen