Keine Experimente mit ärztlicher Versorgung auf dem Land

4 April 2015

Keine Experimente mit ärztlicher Versorgung auf dem Land

Medizinische Versorgung im ländlichen Raum stärken

Die Gesundheitsversorgung der regionalen Bevölkerung ist ein elementarer Baustein für die Daseinsvorsorge unserer Gesellschaft. Umso wichtiger ist es, die lokale Gesundheitsversorgung fortlaufend zu verbessern und die bestehenden Strukturen zu festigen und zu optimieren. Wie dies auch zukünftig gestaltet werden kann, darüber habe ich mich mit Vertretern der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) ausgetauscht. Die KVB warnte im Gespräch vor den negativen Auswirkungen auf die ambulante medizinische Versorgung, gerade im ländlichen Raum, sollte der Entwurf des neuen Versorgungsstärkungsgesetzes (VSG) von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe tatsächlich umgesetzt werden. Die  größten Bedenken habe ich nach diesem Gespräch wegen dem möglichen Abbau von Arztsitzen auf der Grundlage bundesweiter Durchschnittszahlen, welche die konkreten regionalen Besonderheiten außer Acht lassen.  Diese Regelungen führen nicht dazu, dass die Niederlassung in ländlichen Regionen für junge Ärzte attraktiver wird.

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Der Gesetzentwurf sieht vor, dass zukünftig Praxen in sogenannten überversorgten Bereichen nicht mehr nachbesetzt werden sollen, wenn der Inhaber, z.B. aus Altersgründen, ausscheidet. Diese Regelung ist eigentlich dazu gedacht, für eine Umverteilung der Arztsitze aus den städtischen Ballungszentren heraus zugunsten der ländlich geprägten Regionen zu sorgen. Da befürchte ich ehrlich gesagt negative Folgen für die wohnortnahe medizinische Versorgung der Main-Spessarter, sollte der Gesetzentwurf tatsächlich greifen. Gerade in unserer Region, die aufgrund des demografischen Wandels mit  einer immer älter werdenden Bevölkerung die landärztliche Versorgung am nötigsten hat, kann nicht ernsthaft über Praxisschließungen diskutiert werden. Deshalb spreche ich mich klar gegen diese vom Gesetzgeber beabsichtigten Regelungen aus. Vielmehr fordere ich die Bundesregierung auf, stärkere Anreize für die Niederlassung im ländlichen Raum zu schaffen um bestehende und funktionierende Strukturen zu erhalten und weiter ausbauen zu können. Denn rein statistisch gäbe es im Main-Spessarter Raum sogar noch 1,5 freie Hausarzt- und 2,5 freie HNO-Arztsitze zu besetzen. Und das wäre echte Infrastrukturstärkung für den ländlichen Raum.

Hier finden Sie  eine Übersicht über die ambulante Versorgung in der Region Main-Spessart. Beachten Sie bitte auch die detaillierteren Informationen im Versorgungsatlas der KVB.


 

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