Immer mehr Schüler in schulpsychologischer Behandlung

10 März 2016

Immer mehr Schüler in schulpsychologischer Behandlung

In einem abschließenden Bericht hat die Staatsregierung dem Ausschuss für Bildung und Kultus beschrieben, dass im Schuljahr 2013/2014 insgesamt 837 Schulpsychologinnen und Schulpsychologen als Lehrkräfte für die Tätigkeit als Schulpsychologe an staatlichen Schulen Anrechnungsstunden erhalten haben. Uns FREIEN WÄHLERN ist das lange nicht genug, wir fordern dringend einen Ausbau der Schulpsychologenstellen in Bayern! War bei den Schulpsychologen schon vor der Flüchtlingswelle Land unter, so ist deren Arbeitspensum mit den nunmehr vorhandenen und oft traumatisierten Flüchtlingskinder noch weitaus umfangreicher geworden.


Zu Recht lassen sich mit 394 die meisten Schulpsychologen an Grund- und Mittelschulen finden, gefolgt von Gymnasien (274) und Realschulen (103). In der Regel werden die Schulpsychologinnen und Schulpsychologen neben dem Einsatz an ihrer Stammschule auch an eine staatliche Schulberatungsstelle abgeordnet. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet das, dass eine Schule „ihre“ Schulpsychologin oder „ihren“ Schulpsychologen nicht für sich hat. Meiner Meinung nach ein absoluter Missstand wenn man bedenkt, mit welchen Problemen aktuell an den Schulen gekämpft wird.


Der Druck durch das G8 an den Gymnasien führt vermehrt dazu, dass Schülerinnen und Schüler schon in der Schule mit Versagensängsten, Depressionen und Überforderung kämpfen – das beeinflusst natürlich auch die Arbeit der Schulpsychologinnen und Schulpsychologen, die sich mit diesen Kindern zusätzlich beschäftigen. Bereits rund ein Viertel aller bayerischen Schülerinnen und Schüler ist in schulpsychologischer Beratung.




S. Hofschlaeger  / pixelio.de

S. Hofschlaeger / pixelio.de


Wohl am stärksten betroffen sind jedoch die Mittelschulen, die neben der Inklusion auch noch die Hauptlast der Integration der Flüchtlingskinder stemmen. Im Klartext bedeutet das, dass die Aufgaben der Schulpsychologen ebenso wie die der Lehrer, Schulsozialarbeiter und den weiteren Mitgliedern der Schulfamilie enorm angestiegen sind.


Bereits oben genannte Ausflüsse, traumatisierte Flüchtlingskinder, vermehrte Testverfahren bei Inklusionsschülerinnen und –schülern sowie Eltern- und Schülergespräche stehen bei den Schulpsychologen auf der Tagesordnung – doch die Zeit ist zu knapp. Wir FREIE WÄHLER fordern daher schon lange, mehr Schulpsychologinnen und Schulpsychologen an die Schulen zu schicken. Ich favorisiere weiterhin den Einsatz multiprofessioneller Teams an Schulen, dazu gehört eine feste Schulpsychologenstelle an jeder Schule – wie das in Finnland gang und gäbe ist - ebenso dazu.


Davon, dass sich die Abwendung von einer Sparpolitik in der Bildung lohnt, konnte ich mich  vergangene Woche erneut bei einer Delegationsreise des Bildungsausschusses nach Finnland überzeugen. Näheres zu meinem Schulbesuch in der Latokartono Gemeinschaftsschule in Helsinki finden Sie hier.



 

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