Enge Verzahnung zwischen letztem Kindergartenjahr und Grundschule notwendig

22 Februar 2013

Enge Verzahnung zwischen letztem Kindergartenjahr und Grundschule notwendig

Der 14. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung bringt bemerkenswerte Erkenntnisse an den Tag. Zum einen ist das Bildungsniveau jüngerer Menschen gestiegen. Das verwundert mich jetzt ehrlich gesagt gar nicht so sehr, denn das ließen bereits die zunehmenden Zahlen bei Abiturienten und mittleren Bildungsabschlüssen in den vergangenen Jahren erkennen. Und dies ist auch auf gefühlte höhere berufsqualifizierende Abschlüsse zu übertragen. Sehr oft satteln erfolgreiche Auszubildende noch den Techniker oder gar ein Studium drauf.





Dieter Schütz  / pixelio.de

Dieter Schütz / pixelio.de



Zum anderen ist eine derartige Entwicklung sowohl bei jungen Menschen ohne als auch mit Migrationshintergrund zu beobachten. Allerdings – und das ist nach wie vor bedenklich - besteht zwischen diesen beiden Gruppen nach wie vor ein deutlicher Unterschied! So verfügten junge Menschen ohne Migrationshintergrund in der Regel über höhere Schul- und Berufsausbildungsabschlüsse.


Am geringsten sind die Unterschiede bei der Hochschulreife. So verfügen 29 Prozent der 15- bis 25-Jährigen und 37 Prozent der 25- bis 35-Jährigen mit ausländischen Wurzeln über die Hochschulreife, in den gleichen Alterskohorten ohne Migrationshintergrund sind es allerdings 36 und 45 Prozent. Noch deutlich gravierendere Unterschiede stellt der Bericht allerdings im Bereich der berufsqualifizierenden Bildungsabschlüsse fest: Während 34 Prozent der 25-35-Jährigen mit Migrationshintergrund über keinen Abschluss verfügten, seien es in der gleichen Altersgruppe ohne Migrationshintergrund lediglich zehn Prozent.


Somit ist klar, dass Bildung nach wie vor der zentrale Punkt für faire Chancen von Kindern und Jugendlichen ist. Bereits die frühkindliche Bildung ist entscheidend für den Start in einen erfolgreichen Bildungsweg. Deswegen setzen wir FREIE WÄHLER uns seit langem für deutliche Verbesserungen in diesem Bereich ein, etwa einen qualitativ besseren Betreuungsschlüssel und eine Erhöhung der Gewichtungsfaktoren sowie einen notwendigen Sockelbetrag zur Grundfinanzierung.


Eines ist mir bei einer Podiumsdiskussion des Verbandes der bayerischen Wirtschaft (vbw) zum Thema „Vorschulische und schulische Bildung zukunftsfähig machen“ in München deutlich geworden, das letzte Kindergartenjahr braucht eine noch engere Verzahnung mit der Grundschule. Um hier Kinder noch besser auf die eigentliche schulische Bildungskarriere vorzubereiten braucht es eine Einbindung der Grundschullehrkräfte in den Alltag des letzten Kindergartenjahres um beispielsweise bei der Sprachförderung zu unterstützen, aber insgesamt auch schon auf den Lebensraum Schule einzustimmen.


Sicherlich verschreckt man viele Eltern mit einer Forderung nach einem verpflichtenden Vorschuljahr, aber angesichts der Ergebnisse vieler Studien, dass ein solches Jahr eine erfolgreiche Bildungslaufbahn fördert, sollte man zumindest darüber nachdenken. Schließlich umfasst Bildung neben Schulwissen auch soziale Fähigkeiten und lebensnahe Alltagskompetenzen, die man nicht früh genug anbahnen kann.


Überhaupt hat der vbw mit seinem 10-Punkte-Papier zu diesem Thema den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich könnte nahezu alle Punkte direkt unterschreiben und unterstützen. Etwas schmunzeln musste ich bei Punkt 10, dem Schulfrieden. Es wäre der Traum für die nächste Legislaturperiode im Bildungsbereich: endlich alle an einen Tisch ziehen zum Wohle der Bildung unserer Kinder.



 

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