Die Schule muss die Schüler besser auf den Beruf vorbereiten

3 April 2011

Die Schule muss die Schüler besser auf den Beruf vorbereiten

Ich muss schon sagen, diese Frau hat Power, unsere Lehrstellen-Oma Gertie Fiedler. Bei einem Besuch im Landtag haben wir uns mal wieder über die Problematik des Überganges von der Schule in den Beruf ausgetauscht. Jährlich gelingt es der resoluten Gilchingerin und früheren selbständigen Geschäftsfrau rund 100-150 Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zu vermitteln. Meist sind dies keine alltäglichen Jugendlichen, sondern eher Schüler ohne Schulabschluss oder mit Schulabschluss, die aber dennoch durch ihr eigenes Bemühen keinen Job bekommen. Da ist dann Gertie Fiedler angesagt. Im großen Umkreis von München ist die rüstige Rentnerin deshalb noch ständig auf Achse. Und zwar nicht nur bei Unternehmern und Schulen, sondern mittlerweile auch in diversen Ministerien. Dort bringt sie dann ihre Erfahrungen aus dem täglichen Erleben an, die sie mir manchmal auch auf Facebook schreibt:

„Wir reden immer von Bildung. Was die Lehrer, Sozialpädagogen und ich für einen Ärger haben, da die Schüler Null Bock haben sich um die Ausbildung zu kümmern. Es gibt keine Eltern mehr. Die kümmern sich um nichts. Wenn ich mit den Eltern rede schütteln sie nur die Schulter. Mein Vorschlag wäre, Kindergeld kürzen und Bonuszahlung für diejenigen die ihre Kinder unterstützen. Von 3 Klassen Mittelschule haben die Hälfte noch keine Bewerbung abgeschickt. Sie gehen lieber zur Arge und kassieren 220 € ohne Arbeit. Hier muss der Staat eingreifen. Zur Zeit habe ich über 200 offene Stellen. Firmen rufen an und bieten mir Stellen an. Allerdings gibt es Schüler die den Quali nicht schaffen. Wir brauchen generell 10 Jahre, damit sie auch Älter sind und vernünftiger“.
Und Gertie Fiedler ist auf der Hut, denn in Facebook ist sie ganz aktiv und schaut auch schon mal nach dem Rechten. Irgendwann um 0:16 Uhr schrieb sie mir eines Nachts: „Habe vorher im Facebook nachgesehen, wer noch nicht im Bett ist. 6 Schüler chatten noch! - Manchmal ist man wirklich verzweifelt.“

So sieht die Realität aus. Wir als Bildungspolitiker sind da gefordert. Es sind oft die kleinen Dinge, einzelne Kettenglieder, die nicht passen. Wie läuft dies etwa mit den Fördermaßnahmen nach der Schule. Die ausbildungsplatzlosen Jugendlichen einfach in eine Maßnahme der Arbeitsagentur zu stecken, in der sie dann ein halbes Jahr nur Bewerbungen schreiben, aber dabei nicht lernen eine davon auch nur abzuschicken, nein, das kann es nicht sein! Wir brauchen auch in der Schule schon berufsvorbereitende Praxiselemente damit Schüler frühzeitig schon einmal mit der Berufsrealität konfrontiert werden. Damit sie wissen, was auf sie zukommt und nicht nach drei Tagen das Handtuch werfen, weil sie es sich ganz anders vorgestellt haben. Die Schule muss die Schüler auf die Anforderungen der Berufe vorbereiten.

Unsere Lehrstellen- "Omi" Gertie Fiedler, leicht an Ihrem typischen Kopfschmuck zu erkennen.



 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen