BayernLB vor schwierigen Entscheidungen

6 Dezember 2011

BayernLB vor schwierigen Entscheidungen

Die Bayerische Landesbank, kurz BayernLB, macht derzeit mal wieder von sich reden. Noch vor Weihnachten wird die Europäische Union den Genehmigungsbescheid zum Beihilfeverfahren erlassen und der BayernLB mitteilen, wie sie sich künftig aufzustellen hat. Auch die bayerischen Sparkassen und damit wir alle sind betroffen.

In die Beihilfeproblematik spielt originär und eigenständig die Beteiligung der Sparkassen eine Rolle. Die Vereinbarung zwischen dem Freistaat Bayern und den Bayerischen Sparkassen, wonach diese sich an dem 10 Milliarden Euro „Rettungsschirm“ des Freistaats nicht beteiligen mussten, im Gegenzug aber 45% ihrer Anteile an den Freistaat zu übertragen hatten, ist nach Auffassung der Europäischen Union beihilferelevant. Aus diesem Grund werden die Sparkassen nun höchst wahrscheinlich gezwungen, einen Betrag von 800.000 Euro nachzuzahlen bzw. ihre stillen Beteiligungen in echte Gesellschaftsanteile umzuwandeln.

Und noch in einem weiteren Punkt sind die Sparkassen in den nächsten Wochen gefragt, der Landesbausparkasse (LBS). Die Sparkassen wollen diese kaufen, was ganz sicher sinnvoll ist. Hier kann man Kundenbindungen auch über das Bausparen hinaus erzeugen, außerdem ist Bausparen ein Massengeschäft, das breite Teile der Gesellschaft wahrnehmen. Das Privatkundengeschäft schlechthin! Die Sparkassen sollen nun die LBS zu einem Teil erwerben, der nach Auffassung der EU unter dem tatsächlichen Wert liegt. Die EU droht ansonsten damit, dass die LBS zum Verkauf ausgeschrieben werden muss.

Einmal mehr wird es also um die ganze Problematik BayernLB im wahrsten Sinne des Wortes spannend, schließlich betrifft die strategische Ausrichtung in ganz erheblichem Maße deren künftige Leistungsfähigkeit. Und nach wie vor steht die Rückzahlung eines Teils der 10 Milliarden Euro-Gabe des Freistaates zur Rettung im Jahr 2008 als Forderung des Landtages auf der Agenda ganz oben.

Nach wie vor steht die Rückzahlung eines Teils der 10 Milliarden Euro-Gabe des Freistaates zur Rettung im Jahr 2008 als Forderung des Landtages auf der Agenda ganz oben. Foto von Gerd Altmann/ PIXELIO



 

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