Erdverkabelung lässt Strompreise explodieren

27 September 2016

Erdverkabelung lässt Strompreise explodieren

Felbinger: Erdkabelkorridor-Vorschläge sorgen für Irritation in der Bevölkerung


München/Unterfranken.
Der Stromnetzbetreiber TenneT hat in Rahmen einer Veranstaltung im Bayerischen Landtag die Trassen der möglichen Erdkabelkorridore bekannt gegeben. Günther Felbinger, Landtagsabgeordnete der Freien Wähler, dazu: „Nach jetzigem Stand soll es in Bayern keine Freileitung geben, außer eine Kommune wünscht es. Damit werden im Freistaat 450 Kilometer Erdverkabelung verbaut. Dies wird zu einer Explosion der Strompreise führen.“ Die Staatsregierung setzte mit dem Ziel die Bevölkerung von den beiden Hochspannungsleitungen Süd-Ost-Passage und Suedlink zu überzeugen voll auf die Erdverkabelung, die drei- bis zehnmal so teuer wie eine Freileitung sei, kritisierte Felbinger. Damit kämen auf die Stromkunden Milliardenzahlungen zu.


Mit den nun ermittelnden verschiedensten Trassenvarianten könnte eine mögliche Erdkabeltrasse durch weite Teile Unterfrankens führen. „Es wird in den nächsten Wochen und Monaten sicher zu einem Hauen und Stechen zwischen den Bürgerinitiativen und den kommunalen Vertretern kommen, da jeder die Trasse nicht bei sich haben will. Hier wäre bei allem Lob für die Öffentlichkeitsbeteiligung ein besseres Vorarbeiten seitens Tennet sicher sinnvoll gewesen, da jetzt auch Spekulationen über eine Vorzugstrasse Tür und Tor geöffnet sind“, so Felbinger. Im Austausch mit Bürgern und Kommunalvertretern soll später die sinnvollste Streckenführung gefunden werden.


Der Abgeordnete der Freien Wähler sieht den Bau der beiden Hochspannungsleitungen überaus kritisch und setzt vielmehr auf eine dezentrale Energiewende zusammen mit Kommunen und Bürgern: „Im Jahr 2022 geht das letzte bayerische AKW vom Netz und zu dem Zeitpunkt werden die Trassen längst nicht fertig sein. Wir halten eine Energiewende der Bürger und Kommunen für weitaus sinnvoller als ein milliardenschweres Großprojekt, dass unter anderem auch dem Transport von dreckigem Kohlestrom dient.“ In Deutschland liege über die Hälfte der Anlagen, die erneuerbare Energien produzieren, in Bürgerhand. „Hier gilt es dezentrale Strukturen zu schaffen, die Bürgerinnen und Bürger mit Energie versorgen. Auf diese Weise bleiben die meisten Investitionskosten, die mit der Energiewende anfallen, in der Region und die kommunale Energiewende erfährt eine ganz andere Zustimmung als ein von oben verordnetes Großprojekt“, erklärt Felbinger. Dass die geplanten Hochspannungsleitungen gar nicht nötig seien, habe schon ein von den Freien Wählern beauftragtes Gutachten von Prof. Lorenz Jarass von der Hochschule RheinMain bestätigt, so der Gemündener Abgeordnete.




 

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