Wie sinnvoll ist das 10.000-Häuser-Programm?

26 Oktober 2015

Wie sinnvoll ist das 10.000-Häuser-Programm?

Am 23.06.2015 hat die bayerische Energieministerin Ilse Aigner im bayerischen Kabinett das 10.000-Häuser-Programm vorgestellt. Mit Hilfe dieses Programmes sollen sowohl Ein- als auch Zweifamilienhäuser für die Energiesysteme der Zukunft bereit gemacht werden.


Das 10.000-Häuser-Programm


Vorweg ist zu sagen, dass das 10.000-Häuser-Programm aus zwei Teilen besteht: dem „EnergieSystemHaus“ und dem „Heizungstausch“. Mit der Entscheidung für einen der beiden Programmteile können so Eigentümer durch einen Antrag den „EnergieBonusBayern“ erhalten. Dieser Bonus wird als Zuschuss in Höhe von 1.000 bis zu 18.000 Euro gewährt und ist außerdem zusätzlich mit Programmen des Bundes kombinierbar.


Der Programmteil „EnergieSystemHaus“ kommt für Hauseigentümer dann in Frage, wenn sie ihr Ein-oder Zweifamilienhaus umfassend energetisch sanieren oder ein energieeffizientes Haus bauen. Vorgabe für die Förderung ist jedoch, dass bei einer Sanierung mindestens das KfW-Effizienzhaus Niveau 115 und bei einem Neubau das Niveau 55 erreicht werden muss. Je nach gewähltem Heiz-/Speicher-System liegt dann der Förderbetrag je Gebäude bei 1.000 bis 9.000 Euro.




Margot Kessler  / pixelio.de

Margot Kessler / pixelio.de


Wenn ein 25 bis unter 30 Jahre alter Heizkessel durch eine moderne und energiesparende Heizanlage ersetzt werden soll, greift der Programmteil „Heizungstausch“. Um für dieses Heizungstauschprogramm zugelassen zu werden, müssen jedoch einige, hier einsehbare, Bedingungen erfüllt werden.


Die Energiewende - planlos?


Grundsätzlich ist die Förderung durch den Freistaat Bayern durchaus erfreulich! Schon seit Jahren fordern wir FREIE WÄHLER im Landtag Förderprogramme für energetische Sanierungen kommunaler Gebäude, was die CSU-Mehrheit jedoch stets blockiert. Dass sich energiepolitisch nun etwas tut, ist immerhin ein kleiner erster Schritt in die richtige Richtung. Aber eben nur ein kleiner, erster Schritt. Seit langem versuchen wir, die Energiewende zu leben, doch das gelingt mit den aktuellen Vorgaben und der teilweisen Planlosigkeit der Staatsregierung nur mäßig.


Das 10.000-Häuser-Programm sehe ich generell durchaus als positiv an, allerdings ist es meiner Meinung nach ein Unding, in Zeiten der Energiewende neben regenerativen Energien auch weiterhin den Einsatz fossiler Energien finanziell zu fördern. Beim Programm „Heizungstausch“ haben Bürgerinnen und Bürger beispielsweise die Wahl zwischen einem Brennwertkessel (Öl oder Gas) oder einem Biomassekessel. Da frage ich mich tatsächlich, warum man – um guten Willen in der Energiewende zu zeigen und diesen auch vorzuleben – nicht einfach nur regenerative Energien in diesem Programm berücksichtigt.


Hier wird einmal mehr deutlich, dass die Energiewende ohne klare Ziele nicht verwirklichbar ist. Schade, dabei wäre es ein Leichtes gewesen, hier ein deutliches und vor allem bedeutendes Signal zu setzen.



 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen