Kindergeld als Anreiz: familienfreundliche Strukturen schaffen

12 Mai 2016

Kindergeld als Anreiz: familienfreundliche Strukturen schaffen

In meinem Bürgerbüro gehen tagein tagaus viele verschieden Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern ein, mit denen ich mich immer wieder gerne auseinandersetze. Erst kürzlich hat mich eine interessante Anfrage mit einem diskussionswürdigen Vorschlag zum Kindergeld erreicht.


Ein Bürger hat vorgeschlagen, das Kindergeld für das erste Kind zu erhöhen, dem zweiten Kind weniger zu geben und ab dem dritten Kind kein Geld mehr auszuzahlen. Warum diese Idee politisch und gesellschaftlich wenig zielführend ist, habe ich in einer Antwort genauer erklärt.


Eine Recherche meinerseits hat ergeben, dass derzeit rund 17 Millionen Kinder in Deutschland vom Kindergeld profitieren. Wie Sie sicher wissen, wird das Kindergeld zur Steuerfreistellung des elterlichen Einkommens in Höhe des Existenzminimums eines Kindes gezahlt. Das Existenzminimum umfasst natürlich auch den Bedarf für Betreuung und Erziehung oder Ausbildung des Kindes. Soweit das Kindergeld dafür nicht erforderlich ist, dient es der Förderung der Familie. So viel einmal zu den allgemeinen Regelungen.




Stephanie Hofschlaeger  / pixelio.de

Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de


Eine wie hier vorgeschlagene Staffelung des Kindergeldes widerspricht meiner Meinung nach dem Gedanken, dass jedes Kind gleich behandelt werden soll. Jedes Kind benötigt eine individuelle Erziehung und Bildung, die aber ja auch an das Kindergeld gekoppelt ist.


Rund 900.000 Familien in Deutschland, die derzeit drei oder mehr Kinder haben, würden demnach stark benachteiligt werden. Wirft man einen Blick auf die demografische Entwicklung wird deutlich, dass wir genau solche (Groß-)familien dringend brauchen. Das Statistische Bundesamt hat mitgeteilt, dass Deutschland derzeit eine Geburtenziffer von 1,47 hat und die Bevölkerungszahl Deutschlands trotz Zuwanderung von derzeit etwa 81 Millionen Einwohner auf etwa 70 Millionen bis zum Jahr 2060 sinken wird. Die Überalterung unserer Gesellschaft macht deutlicher denn je, dass wir Familien fördern müssen – ich bin der Meinung, dass das Kindergeld das mindeste ist, was wir tun können. Eher müsste als Anreiz für mehr Geburten das Kindergeld für jedes weitere Kind in meinen Augen erhöht werden.


Desweiteren setzen wir FREIE WÄHLER uns für den Ausbau von Kindergärten und Schulen ein, um gleichwertige Bildungschancen herzustellen. Außerdem wollen wir die Gleichberechtigung fördern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen. Ein familienfreundliches Umfeld und somit auch eine familienfreundliche Politik ist uns wichtig, daher ein klares JA zum Kindergeld – und zwar für jedes Kind.



 

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