Behördenverlagerungen als Lösung für alles?

12 Januar 2017

Behördenverlagerungen als Lösung für alles?

Im Zuge des Ziels, in Bayern gleichwertige Lebensbedingungen zu schaffen, wurde die Lösung der Behördenverlagerung von Finanz- und Heimatminister Söder bekannt gegeben. Eine Stärkung strukturschwacher Gebiete ist etwas, für das ich mich zusammen mit der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion schon lange einsetze. Doch ist die geplante Behördenverlagerung eine Lösung für alles?


Bayern kämpft nun schon lange mit dem immer stärker werdenden Zuzug in die Ballungsgebiete. Die große Folge ist natürlich die Schwächung des ländlichen Raums: Häuser stehen leer, große Firmen wandern ab, Arbeitsplätze fallen weg, Schulen schließen und Ärzte fehlen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurde das Konzept der Behördenverlagerung ins Leben gerufen. Dieses sieht vor, dass Arbeitsplätze und Studienplätze aus den Ballungszentren in ländliche Regionen verlegt werden, um eben jene zu stärken.




Rainer Sturm  / pixelio.de

Rainer Sturm / pixelio.de


Natürlich sollen Beschäftigte nicht gegen ihren Willen versetzt werden, das hat Minister Söder versprochen. Vielmehr soll es Beschäftigten frei gestellt werden, sich aus Ballungszentren weg versetzen zu lassen und einmal die anderen Vorzüge Bayerns kennenzulernen. Außerdem sollen auch Stellen von Beschäftigten, die demnächst altersbedingt ausscheiden, an anderen Orten neu besetzt werden.


Im Allgemeinen finde ich die Grundidee dieser Entwicklung sehr positiv. Dass wir den ländlichen Raum stärken und den Zuzug in das stetig wachsende Ballungsgebiet München bremsen müssen, halte ich für wichtig und richtig. Ob nun die geplante Abordnung von 2225 Arbeitsplätzen und 930 Studienplätzen einen merklichen Unterschied macht, halte ich jedoch für fraglich. Bei den Zahlen, von denen wir beim Zuzug nach München reden, ist das ein Tropfen auf den heißen Stein – vor allem wenn man bedenkt, wie viele Lehrer und Polizisten beispielsweise bereits vom Land in die Ballungszentren versetzt wurden.


Ich werde mich daher weiterhin für eine echte Stärkung des ländlichen Raumes einsetzen, denn wir dürfen uns auf solchen kleinen Zwischenetappen, die man leicht als Erfolg verzeichnen könnte, nicht ausruhen. Wir müssen gegen Schulschließungen kämpfen, den ländlichen Raum für die Wirtschaft und Ärzte attraktiver machen, den Breitbandausbau vorantreiben und natürlich die Nahversorgung sowie den Nahverkehr ankurbeln. Erst mit einem Gesamtkonzept wird es möglich sein, der enormen Zuwanderung ins Ballungsgebiet München etwas entgegen zu setzen.


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